Der Fußballverein BSC Sendling 1918 startet mit einem neuen Vorstandstrio in die neue Saison: Erkan Elden, Sejla Cifric und Franz Riederer wurden für die nächsten zwei Jahre als Vorstände gewählt. „Gott sei Dank setzen junge engagierte Leute die Arbeit fort“, freut sich Riederer über die neue Zusammensetzung des Vorstandes. Er selbst ist seit 1965 im Verein aktiv – kickte schon als Zwölfjähriger für den Verein, trainierte ab 2009 die Jugend, engagierte sich als 2. Vorstand und hatte von 2012 bis 2014 das Amt des ersten Vorstandes inne. Damals löste er Ludwig Maier, der das Amt des ersten Vorstandes über viele Jahre ausfüllte und das Vereinsleben sehr geprägt hat, ab. Nun steht Riederer noch weitere zwei Jahre, im dritten Glied, dem Verein als Schatzmeister zur Verfügung.
Mit den „jungen und engagierten Leuten“ meint Riederer den 39-jährigen Erkan Elden, der das Amts des ersten Vorstandes bekleidet und die 32-jährige Jugendtrainerin Sejla Cifric, die zum zweiten Vorstand gewählt wurde und deren Sohn in der E-Jugend des Vereins spielt. Erkan Elden war bis vor einigen Jahren beim BSC Sendling aktiver Spieler und hat ab und zu schon in dieser Zeit den Verein in seiner beruflichen Profession als Fachanwalt für Steuer- und Familienrecht unterstützt.
„Jetzt spiele ich nicht mehr aktiv“, sagte er, „aber der Verein liegt mir sehr am Herzen und so habe ich gerne zugesagt, als man auf mich zukam und fragte, ob ich mir vorstellen könne, mich als Vorstand mit einzubringen.“ Grundsätzlich, so Elden, übernimmt der neue Vorstand einen sehr gut aufgestellten Verein: die erste Mannschaft ist 2014 Herbstmeister geworden, der BSC hat über 300 Mitglieder, es gibt keine Nachwuchsprobleme, im Verein sind hervorragende und sehr engagierte Trainer tätig und durch die Unterstützung von langjährigen und großzügigen Sponsoren ist der BSC Sendling auch in finanzieller Hinsicht abgesichert.
„Unsere Ziele sind es, die Abläufe so zu optimieren, dass im Tagesgeschäfts des Vereins auf kurzen Wegen schnelle Entscheidungen getroffen werden können”, so Elden. Er betont, dass alle im Verein aktiven Mitglieder neben ihrem Ehrenamt, Familien und einen vollen Job zu bewältigen haben. Die Zeit, die sie für den Verein investieren, soll deshalb so sinnvoll wie möglich ausgeschöpft werden. Auch eine Modernisierung der Webseite ist geplant. „Wir müssen nicht nur auf dem Platz am Ball bleiben”, sagt Elden. „Eine übersichtliche und ansprechende Webseite dient dem Verein in vielerlei Hinsicht und zieht auch neue Mitglieder und Sponsoren an.”
Mit Sejla Cifric im Amt des 2.Vorstandes mischt nicht nur weiblicher Verstand auf Vorstandsebene mit, sondern mit ihr auch eine Frau, die ganz direkt in der Sache engagiert ist: Sie ist seit 2012 als erste Jugendleiterin im Verein tätig, kümmert sich um die Pressearbeit des Vereins, ist Ansprechpartnerin für Eltern und Spieler und betreut die Mitgliederverwaltung. Bereits vor ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit unterstützte sie als engagierte „Fußballmama” den Verein. Der vollzeitberufstätige alleinerziehende Mutter ist besonders die Jugendarbeit eine Herzensangelegenheit. „Es liegt mir sehr am Herzen”, so Cifric, „die Jugend im Verein weiter auszubauen und den Verein positiv zu entwickeln. Wir haben in den letzten Jahren schon viel geschafft, aber es geht immer mehr und besser.” Und so wird natürlich auch in diesem Jahr wieder am ersten Juliwochenende das traditionelle Jugendturnier mit Gästen aus der Schweiz stattfinden.
Nur eine Mädchenmannschaft gibt es beim BSC Sendling leider nicht. Dafür bietet der Verein, so der Vorstandserste, nicht die richtigen Voraussetzungen, wie zum Beispiel getrennte Umkleiden. Wenn der Verein auf diesem Gebiet noch kein Angebot liefert, ist er aber in Sachen „Integration” ein Vorreiter: Es engagieren und trainieren im Verein Menschen zusammen, von denen, laut Riederer, 80 Prozent einen Migrationshintergrund haben. Außerdem gibt es sehr viele ältere Mitglieder, die dem Verein - wenn auch nicht mehr auf dem Platz - treu geblieben sind und ihn tatkräftig unterstützen. Im BSC Sendling ist dieses „bunte” Miteinander zwischen jung und alt, Menschen ohne - und mit Migrationshintergrund so selbstverständlich, dass auch immer wieder soziale Einrichtungen an ihn herantreten, damit beispielsweise unbegleitete Flüchtlingsjungen am Training teilnehmen können.
Sportlich ist das große Ziel der Aufstieg der ersten Mannschaft in die Kreisliga. Dafür muss die erste Mannschaft, die mit ihrem Herbstmeistertitel die Voraussetzung eines Direktaufstiegs geschaffen hat, ihren Platz halten und möglichst alle kommenden vierundzwanzig Spiele gewinnen. Erkan Elden hält es durchaus für möglich, dass die erste Mannschaft des BCS Sendling 1918 es schaffen kann: „Die nötige Moral, spielerische Fähigkeiten und den richtigen Biss haben die Jungs auf jeden Fall!”