Veröffentlicht am 03.03.2014 09:27

Hohe Feinstaubbelastung durch Stop-and-Go?

Ammerseestraße: Stau in Stoßzeiten zwischen der Fürstenrieder- und der Garmischer Straße. (Foto: AH)
Ammerseestraße: Stau in Stoßzeiten zwischen der Fürstenrieder- und der Garmischer Straße. (Foto: AH)
Ammerseestraße: Stau in Stoßzeiten zwischen der Fürstenrieder- und der Garmischer Straße. (Foto: AH)
Ammerseestraße: Stau in Stoßzeiten zwischen der Fürstenrieder- und der Garmischer Straße. (Foto: AH)
Ammerseestraße: Stau in Stoßzeiten zwischen der Fürstenrieder- und der Garmischer Straße. (Foto: AH)

Für Bereiche des innerstädtischen Abschnitts der Lindauer Autobahn hatte die SPD-Fraktion im Bezirksausschuss (BA) 7 beantragt, eine stationäre Messstelle für Luftschadstoffe einzurichten. Mittlerweile kam aus dem Referat für Gesundheit und Umwelt eine abschlägige Antwort.

Zitiert wird in dem Schreiben ein TÜV-Gutachten vom Januar 2011. Und das war zu dem Schluss gekommen, dass am Kärntner Platz 6 (Stadtbezirk Laim) die Immissionskonzentrationen für Feinstaub und Stickstoffdioxid unter den Grenzwerten der „39. Verordnung zur Durchführung des Bundes-Immissionsschutzgesetzes Verordnung über Luftqualitätsstandards und Emissionshöchstmengen” (39. BIMSchV) lägen. Für nicht nötig erachtet werde eine weitere Messung, zumal alle Anwesen an der Strecke zwischen Fürstenrieder- und Garmischer Straße weiter von der Bundesautobahn 96 entfernt seien als das Anwesen Kärntner Platz 6.

Die genauen Messwerte am Kärtner Platz werden nicht genannt, da das Bayerische Landesamt für Umwelt das TÜV-Gutachten bis heute nicht zur Veröffentlichung freigegeben hat.

Die SPD-Fraktion im BA ist der Meinung, dass in der Schochenberg- und Kienbergstraße andere Verhältnisse herrschen als am Kärntner Platz. Vor dem Autobahnende herrscht nämlich ­ insbesondere in den Berufsverkehrszeiten ­ deutlich längerer Stop-and-Go-Verkehr als auf Höhe des Kärntner Platzes.

Deshalb forderte die SPD nun, dass die an der Lindauer Autobahn gemessenen Immissionskonzentrationen bekannt gegeben werden. Außerdem beantragte sie, dass stichprobenartige Messungen der Immissionskonzentrationen in der Schochenberg- und der Kienbergstraße durchgeführt werden.

Kleine Partikel ­- große Gefahr für die Gesundheit

Zwar hat sich die die sichtbare und riechbare Luftverschmutzung ­ etwa durch Rauch, Dunst oder Smog ­ in München in den letzten Dekaden deutlich reduziert. Und da längst klar ist, dass die Luftqualität die Gesundheit maßgeblich beeinflusst, sind Messungen rund um die Uhr in vielen europäischen Städten üblich. Während Luftverschmutzung durch Industriebetriebe dank effizienter Filteranlagen heutzutage kaum mehr eine Rolle spielt, ist verkehrsbedingte Luftverschmutzung vielerorts problematisch.

Zu den Luftschadstoffen, die eine direkte gesundheitliche Belastung darstellen, zählt Feinstaub. Die sogenannten PM10-Partikel entstehen vor allem als Emissionen von Verbrennungsmotoren, besonders von Dieselmotoren. Diese sehr kleinen Teilchen, die einen Durchmesser von weniger als zehn Mikrometer (10−6 m) aufweisen, können tief in die Lunge eindringen und stellen dadurch ein potentielles Gesundheitsrisiko dar. Untersuchungen der Weltgesundheitsorganisation haben belegt, dass es unter hoher Feinstaubkonzentration verstärkt zu Atemwegs- und Herzkreislauferkrankungen kommt und auch die Lebenserwartung messbar reduziert wird. Besonders deutlich macht sich dies bei Personen mit bereits bestehenden Erkrankungen bemerkbar.

Der Tagesgrenzwert für Feinstaub beträgt 50 µg/m3 und darf laut Informationen des Umweltbundesamts nicht öfter als 35mal im Jahr überschritten werden. Wichtig sind stetige Messungen an exponierten Stellen, zumal die Öffentlichkeit über auftretende Feinstaubbelastungen und Überschreitungen der Grenzwerte möglichst schnell informiert werden soll.

Ein weiterer wichtiger Parameter in Sachen Luftschadstoffen ist Stickstoffdioxid (NO2). Das anorganische Gas entsteht aus der Verbindung von Stickstoff (NO) und dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff. NO2 kann das Bronchialsystem und die Lungen nachhaltig schädigen.

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