Ein Haus für Kinder soll im Stadtbezirk Sendling-Westpark den Mangel an Betreuungsplätzen künftig etwas lindern. Bereits im Entstehen ist ein Neubau in der Höltystraße, der zwei Kinderkrippen mit je zwölf Plätzen, zwei Kindergarten-Gruppen mit insgesamt 50 Plätzen, und eine Hort-Gruppe (25 Plätze) beherbergen soll.
Fakt ist, dass der Stadtbezirk 7 nicht gerade reich gesegnet ist mit Einrichtungen für die Kinderbetreuung. Der Bedarf an wohnortnahen Kindergartenplätzen ist derzeit nur für drei Viertel der Suchenden gedeckt. Noch deutlicher fehlt es an Krippenplätzen: Deren Versorgungsgrad liegt lediglich bei 38 Prozent.
Hinzu kommt, dass in dem Bereich 65 neue Wohnungen gebaut werden. Zumal dort erwartungsgemäß eine ganze Reihe junger Familien zuziehen wird, sei vorhersehbar, dass sich der Bedarf lokal noch erhöhen wird, was sich durch die vorhandenen Einrichtungen nicht mehr abfangen lasse, heißt es im Beschluss des Ausschusses für Bildung und Sport im Stadtrat. Darauf hingewiesen wird darin auch, dass sich das geplante Kinderhaus im Einzugsbereich des Sprengels der Grundschule an der Konrad-Celtis-Straße 44 befindet, deren Abdeckung an Ganztagesbetreuung derzeit bei 68 Prozent liegt. Auch diese Quote soll sich durch den Neubau etwas erhöhen.
Zumal alle fünf Gruppen eine kooperative Einrichtung darstellen werden, können diverse Räume und zum Teil auch die Sanitärbereiche von allen Altersgruppen genutzt werden. Außerdem soll der Bau so konzipiert sein, dass der Übergang von der Krippe zum Kindergarten fließend ist und dadurch für die Kleinen leichter wird. Zum Spielen im Freien steht eine Fläche von 990 Quadratmeter zur Verfügung. Ein behindertengerechter Aufzug garantiert barrierefreien Zugang.
Großer Vorteil eines Neubaus ist, dass die Einrichtungen nach den aktuellen Standards gestaltet werden können. Letztlich soll das Haus für die Kinder ja ein Ort sein, zu dem sie gerne gehen. Doch was dem einen Freud, ist des andern Leid! So beklagte sich eine Bürgerin in der Februar-Sitzung des Bezirksausschusses über die Planung des Neubaus, zumal sie Lärmbelästigung für die Anwohner fürchtet. Außerdem seien doch bereits genügend Kitas vorhanden, meinte sie. Zumindest dieses Argument konnten die BA-Mitglieder leicht widerlegen. Schließlich liegt Sendling-Westpark sowohl hinsichtlich der Krippen-, Kindergarten- und vor allem der Hortplätzen unter dem Stadtdurchschnitt.