Veröffentlicht am 29.04.2013 14:22

Übergangslösungen müssen her

Der Alte Wirt in Forstenried hatte seine Pforten nach der Renovierung vorzeitig für einen Abend der CSU geöffnet: Der Bürgerdialog mit OB Kandidat Josef Schmid bildete den Abschluss seiner Stadtteil-Tour „Schmidsprechen“. Die Gelegenheit zu einem anschließenden „Schmideinander“ am Abend ließen sich Bürger und CSU-Kollegen nicht entgehen.

Raumnot in den Schulen

Bei seinen Rundfahrten ist es Josef Schmid wichtig, vor Ort zu sein und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen. „Hier kann man die Ergebnisse der Stadtratsbeschlüsse ganz konkret sehen!“ betonte er. Die Arbeit von Martha-Maria mit der Vernetzung von Krankenhaus und Pflege habe ihn sehr beeindruckt. Leider sei der Fachkräftemangel auf diesem Gebiet in München auch eine Folge des Wohnungsmangels, bedauerte er.

Raumnot herrsche auch bei den Schulen. Es sei ärgerlich, dass „der Planungshorizont der Verwaltung so lang ist. Für die Schulen müssen jetzt endlich Übergangslösungen gefunden werden!“ Beate Meyer, Mitglied des BA 19, fragte nach seinem Konzept für Kinderbetreuungseinrichtungen. Die Stadt dürfe die Eltern bei der Kinderbetreuung nicht allein lassen. Für die geforderten Ganztagsschulen fehlen der Stadt die Gebäude und bis diese geschaffen sind, müssten Horte und Mittagsbetreuungen die Engpässe überbrücken, so der 44-Jährige, der als zweifacher Vater aus Erfahrung spricht.

Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen

Auf Schmids Ankündigung, 10.000 neue Wohnungen zur Dämpfung des Mietpreises zu bauen, fragte BA-Mitglied Rosmarie Rampp, ob es denn überhaupt noch Sinn mache, neue Wohnungen zu bauen, da München längst übervoll sei. „Ein Zuzug-Stopp ist keine Lösung, wir leben in einem freien Land. Es ist eben die Kehrseite des Erfolgs Münchens starker Wirtschaft und der wunderbaren Landschaft! Kein Baurecht mehr auszuweisen führt nirgends hin! Wir brauchen erschwinglichen Wohnraum“, verdeutlichte er seine Einstellung. Durch das Überbauen belastender Verkehrsschneisen möchte Schmid zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Lärm und Dreck beseitigen und Platz schaffen.

Politischen Änderungsbedarf sieht Josef Schmid bei zahlreichen Themen, u.a. müsse die Verwaltung effektiver werden, sie sei momentan zu sehr von einer Verhinderungspraxis durch Bedenkenträger geprägt. Außerdem müssten neue Stellen geschaffen werden, die Unternehmer durch den Verwaltungsdschungel führen, damit ein Unternehmer nicht für jede Genehmigung zu einer anderen Behörde laufen müsse.

„Höchstens mal ein Busserl”

Gastgeberin Gertraud Kustermann stellte Josef Schmid am Ende noch die Gretchenfrage: Leidet er unter der Kritik am CSU- und Nachnamenskollegen Georg Schmid wegen dessen Anstellungsverhältnis der Ehefrau? Und ist bei ihm auch seine Frau angestellt? Verwechslungen auf Grund der Namensähnlichkeit gebe es schon, meinte der OB-Kandidat, aber Stadträte bekämen nur Aufwandsentschädigungen und keine üppigen Gehälter. Natürlich helfe ihm seine Frau sehr viel, aber nicht für Geld: „Sie bekommt von mir höchstens mal ein Busserl!“

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