Veröffentlicht am 20.03.2018 11:56

Das Zukunftshaus

„Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten“, mit diesen Worten beschrieb Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin, das neue Caritas-Haus. (Foto: tab)
„Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten“, mit diesen Worten beschrieb Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin, das neue Caritas-Haus. (Foto: tab)
„Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten“, mit diesen Worten beschrieb Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin, das neue Caritas-Haus. (Foto: tab)
„Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten“, mit diesen Worten beschrieb Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin, das neue Caritas-Haus. (Foto: tab)
„Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten“, mit diesen Worten beschrieb Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin, das neue Caritas-Haus. (Foto: tab)

Vier Angebote – ein Haus: In Sendling Westpark wurde nun das Caritas-Haus München Süd (Garmischer Str. 209-211), eine Kooperation mit der Städtischen Wohnungsgesellschaft (GWG), eingeweiht.

„Bislang waren unsere Einrichtungen an drei verschiedenen Standorten präsent. Seit dem Umzug haben wir eine bessere und schnellere Vernetzung und unsere Seniorinnen und Senioren viel kürzere Wege”, sagte Rupert Pfliegl, Leiter der Caritas München Süd. Die GWG München sei eine verlässliche Vermieterin, mit der schon seit vielen Jahren eine gute und enge Kooperation bestehe.

„Ambulant vor stationär”

„Es gibt immer mehr ältere Münchnerinnen und Münchner. Immer mehr wird auch die Zeit, die sie dann in der Rente zu Hause verbringen, das stellt uns vor neue Herausforderungen. Für uns gilt immer: ambulant vor stationär! Aber je älter die Menschen werden, desto mehr Betreuung brauchen sie, der finanzielle Faktor spielt dabei auch eine Rolle”, sagte Christine Strobl, Münchens dritte Bürgermeisterin. Gerade Frauen müssten derzeit mit einer durchschnittlichen Rente von etwa 700 Euro rechnen. Auf diese Entwicklung stelle sich die Landeshauptstadt München ein, indem sie zusammen mit weiteren Akteuren – wie in diesem Fall mit der Caritas und der GWG – eine immer bessere Infrastruktur für das Wohnen und die Betreuung älterer Menschen schaffe. „Das Caritas-Haus München Süd ist eine beispielhafte Einrichtung. Eine zentrale Anlaufstelle für Menschen im Alter, die unter einem Dach Wohn- und Serviceangebote, Betreuungs- und Kontaktmöglichkeiten bündelt. Ein effektives und attraktives Angebot für ältere Menschen im Stadtteil mit kürzesten Wegen und zahlreichen Synergieeffekten”, lobte Strobl.

„Positive Stimmung verbreiten”

Anschließend richtete die Bürgermeisterin noch einen Appell an das Auditorium: „Wir stellen immer wieder fest, wenn in München gebaut werden soll, stoßen wir auf großen Widerstand: ‚Klar brauchen wir Wohnungen. Aber doch nicht hier!‘ Natürlich können wir nicht alle Freiflächen zubauen, die Stadt achtet darauf sehr und überschaut das schon. Dennoch brauchen wir Wohnraum für die Busfahrer, Krankenschwestern und Erzieher. Die Zahl der Bürger ist mittlerweile auf 1,6 Millionen angewachsen, wir können doch keine Mauer bauen, wie im Mittelalter. Wir brauchen diese Menschen. Vielleicht könnten Sie auch einmal auf diesen Aspekt hinweisen, wenn Sie in einem Gespräch oder in der nächsten Sitzung mit dem Thema konfrontiert werden… mal positive Stimmung verbreiten. Ich hoffe, dass alle, die hier aus- und eingehen, sich wohlfühlen, dann haben wir das Ziel erreicht.”

138 neue Wohnungen

Die Caritas im Münchner Süden – zuständig für Laim, Sendling, Thalkirchen, Forstenried, Fürstenried, Solln und Westpark – hat in dem Komplex mehrere ihrer sozialen Dienste gebündelt. Neu ist eine zentrale Anlaufstelle für Menschen im Alter. Neben dem Caritas-Haus mit dem Alten- und Servicezentrum (ASZ) Westpark, dem Gerontopsychiatrischen Dienst München Süd (GpDi), der Sozialstation Laim/Sendling mit ihrem ambulanten Pflegedienst und der Sozialen Arbeit ist auf dem Gelände auch ein modernes Wohn- und Arbeitsgebäude mit 138 Wohnungen und einer Kindertagesstätte entstanden.

„Die neuen Räume sind ein Gewinn für Klienten, Besucher und auch für unsere Mitarbeitenden”, ergänzte Caritas-Geschäftsführer Norbert J. Huber. Er wies auf die Philosophie der Caritas hin „Nah am Nächsten – als katholischer Verband, nah an den Menschen sein und mit diesen gemeinsam nach Lösungen suchen und zwar niedrigstschwellig, in jeder Ebene.” Auch er griff den Appell von Strobl auf und fügte hinzu: „Lokalpatrioten können wir hier nicht brauchen, es gilt in dieser Frage zusammenzuhalten.” Abschließend dankte er Rupert Pfliegl, der sein Amt bei der Caritas München Süd noch dieses Jahr niederlege, um in den wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Die anschließende Segnung vollzogen Pfarrer Ewald Häusler und Diakon Willi Kuper vom Pfarrverband St. Heinrich-St. Stephan ganz im Sinne „Ubi caritas et amo deus ibi est – Wo Liebe und Güte sind, da ist auch Gott”.

„Ein Lottogewinn”

Gerade Menschen, die studieren oder in Rente sind, haben es besonders schwer eine Wohnung zu finden, hier sehen wir uns als städtische Wohnungsgesellschaft in der Pflicht”, erklärte Gerda Peter, Geschäftsführerin der GWG München, im Vorgespräch. Die GWG hat in den vergangenen Jahren ihren Gebäudebestand im Viertel saniert. „Da ist so eine Wohnung gerade für ältere Patienten ein Lottogewinn, wir wollen aber auch die soziale Infrastruktur für alle Altersgruppen stärken. Günstige Wohnungen sind wichtig, aber die Stadt lebt auch von anderen Nutzungsmöglichkeiten. Die haben wir hier.”

Miteinander in Kontakt treten

Auf der über 2.000 Quadratmeter großen Fläche der Einrichtung des Alten- und Servicezentrums ergibt sich durch die Struktur des Gebäudekomplexes ein Terrassennetz, das es den Bewohnern ermöglicht, aus ihren Wohnungen zu kommen und miteinander in Kontakt zu treten. Außerdem werden unterschiedliche Kurse und Veranstaltungen angeboten. Durch die Nähe zu den Wohnungen sei auf Wunsch auch die Pflege zu Hause sowie Kontrollbesuche für jene Bewohner möglich, die das Haus nicht mehr verlassen könnten und keine Angehörigen hätten. Es sei auch beabsichtigt, Kooperationen zwischen dem ASZ und der im Gebäude integrierten Kindertagesstätte herzustellen, so Gerda Peter. So könne ein ehrenamtliches Engagement der Senioren gefördert werden.

Ein Gedanke, der bei der offiziellen Einweihung aufgegriffen wurde: „Wir wollen auch, dass die Omas und Opas, wobei die Bezeichnung im besten Sinne zu verstehen ist, in die Kitas gehen.” Diese Anregung eines Generationenprojektes schien den Ton aller Beteiligten zu treffen.

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