Nach stressigen Tagen haben die WWK Volleys Herrsching am kommenden Wochenende spielfrei.
Zeit, mal wieder die Kräfte neu zu sammeln. Eine intensive Englische Woche liegt hinter dem Team von Trainer Thomas Ranner. Am vergangenen Dienstag verloren die WWK Volleys im Hinspiel des Sechzehntelfinals im CEV Challenge Cup beim spanischen Erstligisten Club Deportivo Cisneros Alter knapp mit 2:3 Sätzen. Das Rückspiel fand am 19. November im BMW Park statt. Dazwischen waren die Herrschinger in der Liga gefordert. In der alten Heimat, der Herrschinger Nikolaushalle, forderten Kapitän Eric Burggräf & Co. die Mannschaft der Stunde heraus - die FT 1844 Freiburg. Mit 3:1 (25:22, 25:19, 23:25, 25:19) behielten die Herrschinger Hausherren in einem emotionalen Süd-Duell die Oberhand. In der Tabelle kletterten die Ammerseer auf den fünften Platz.
Nach 111 Minuten machte Gold-MVP Filip John den Deckel drauf. Die Erleichterung war den Herrschingern deutlich anzumerken, als der Sieg gegen die starken Breisgauer, immerhin als Tabellendritter angereist, unter Dach und Fach war. „Mit ist ein Stein vom Herzen gefallen“, sagte denn auch Thomas Ranner. In dem Satzverlust sah der Herrschinger Übungsleiter aber auch etwas Gutes. „Wir lernen aus solchen Phasen.“ Immerhin habe sich sein Team im vierten Satz wieder im Stile einer Spitzenmannschaft präsentiert. Freiburgs Trainer Jakob Schönhagen, der während des gesamten Spiels wie ein Irrwisch an der Seitenlinie herumtigerte, war nach dem Spiel nicht zufrieden. „Wir haben nie zu unserem Spiel gefunden, waren zu zögerlich im Angriff.“ Auch monierte der FT-Coach die „fehlende Variabilität im Aufschlag.“
Zum Mann des Abends avancierte einmal mehr Filip John. Der Diagonalangreifer war mit 29 Zählern der fleißigste Punktesammler auf dem Feld. Aber auch Daniel Gruvaeus mit 17 Punkten (65%) machte ein starkes Spiel.
Von Beginn an waren die Hausherren auf Betriebstemperatur. Was sicherlich auch an der guten Stimmung in der Halle lag. 2Die Fans haben uns ans Limit gepusht“, sagte John. Brachte der Diagonalmann in den letzten Spielen stets etwas Anlaufzeit, war er diesmal ab dem ersten Ball auf der Höhe. Mit druckvollen Aufschlägen und gut getimten Angriffsbällen erspielten sich die Hausherren eine komfortable Führung. Die Gäste ließen ihrerseits nie locker, so dass die Herrschinger stets die Spannung hoch halten mussten. Auch im zweiten Durchgang waren die Herrschinger das dominantere Team und sicherten sich eindrucksvoll den Satzgewinn. Auch in Durchgang drei waren Filip John & Co. auf der Erfolgsspur, führten mit 17:13. Doch dann zog Freiburgs Trainer Jakob Schönhagen seinen letzten Joker. Oder besser gesagt seine letzten sechs Joker. Der impulsive FT-Übungsleiter wechselte seine gesamte Formation aus. Und die Eingewechselten drehten tatsächlich den Satz. Mit einer sensationellen Aufschlagserie drehte Freiburgs Linus Hüger den 19:23-Rückstand in einen 25:23-Satzgewinn.
„Wir sind nach dem Sechsfach-Wechsel in die Extreme verfallen“, sagte Bob Ranner. „Wir haben manche Aktionen nicht mehr gut gelöst oder wollten etwas Besonderes machen.“ Aber der WWK Volleys-Coach sah auch etwas Gutes in dem Satzverlust. „Wir lernen aus diesen Phasen.“ Hallensprecher-König Alexander Tropschug kommentierte es mit einem trockenen „Tja, so ist Volleyball.“ Doch der Extra-Satz entschädigte dann noch mal. Nach ein „holprigen Start“ (John) fanden die Herrschinger wieder in die Erfolgsspur und holten sich den vierten Satz souverän.