„'Die lange Nacht der Musik' und 'Die lange Nacht der Museen' sind fest in der Stadtgesellschaft verankert. Nun folgt erstmals 'Die Nacht der Bibliotheken', eine bundesweite Initiative, an der sich 13 Münchner Bibliotheken beteiligen. Sie öffnen ihre ohnehin schon offenen Türen noch einmal besonders weit für unsere Stadt, zeigen kostbare Sammlungen, laden zu Magazin-Besuchen und in Ausstellungen ein, stellen Interessierten bibliothekarische Dienstleistungen vor und haben ein vielfältiges Programm von Veranstaltungen vorbereitet.” So beschreibt Dr. Christiane Raabe, Direktorin der Stiftung Internationale Jugendbibliothek in Schloss Blutenburg, eine Neuheit, zu der am Freitag, 4. April, alle Literatur-, Theater- und Wissenschaftsfreunde herzlich eingeladen sind. Das „Bücherschloss” in der Blutenburg steht dabei ab 17.00 Uhr für Kinder ab fünf Jahren bereit. Bis 20.00 Uhr findet ein offenes Programm mit einer Lesezeichen-Werkstatt und drei Vorlesestunden für Kinder jeweils unterschiedlichen Alters statt. Neben der Profi-Vorleserin Veronica Maidl wird auch Schauspieler Thomas Birnstiel Kinderbücher zum Leben erwecken. Auch die Kinderbibliothek ist bis 20.00 Uhr geöffnet. Näheres dazu findet man unter der Adresse www.ijb.de/
Mit von der Partie bei der „Nacht der Bibliotheken ist selbstverständlich auch die Münchner Stadtbibliothek. An mehreren Standorten erwarten die Besucher „spannende Veranstaltungen, darunter Lesungen über die Themen Feminismus und Migration, musikalische Highlights vom Münchner Kneipenchor und dem Munich Ukulele Collective, Kneipen-Quizrunden, Kuscheltier-Übernachtungen oder diverse kreative Stationen. Wir laden alle herzlich ein, die Bibliothek nach Einbruch der Dunkelheit zu entdecken!” sagt Dr. Arne Ackermann, Direktor der Münchner Stadtbibliothek und erklärt: „Die Nacht der Bibliotheken ist eine hervorragende Gelegenheit, die Bibliotheksvielfalt in ganz München kennenzulernen.” Neben dem HP8 in Sendling und der Monacensia im Hildebrandhaus – einer wissenschaftliche Sammlung zur Geschichte, Literatur und Kultur der Stadt – sind dazu die Stadtbibliotheken im Motorama, in Ramersdorf, Fürstenried und Neuhausen bis spät in die Nacht hinein geöffnet. Für junge Bibliotheken-Freunde gibt es im Motorama, in Füstenried und in Neuhausen die erwähnten Kuscheltier-Übernachtungen. Was nachts in der Bibliothek passiert, wenn alle Menschen zu Hause sind und schon längst geschlossen ist – davon können die Kuscheltiere der Kinder erzählen, denn sie sind herzlich zur Übernachtungsparty eingeladen. Am Freitag gibt man sein Tier ab und erfährt am Samstagvormittag bei der Abholung, was es in dieser abenteuerlichen Nacht erlebt hat. Für die Stadtbibliothek im Motorama benötigt es zur Teilnahme eine Anmeldung unter der Adresse stb.motorama@muenchen.de Details zu weiteren Veranstaltungen der Stadtbibliotheken findet man unter www.muenchner-stadtbibliothek.de/
Die Gemeindebibliothek Neubiberg wird in der Nacht der Bibliotheken zum Treffpunkt für Gaming-Fans. Gezockt werden kann auf Playstation 5, Switch, Wii und Nintendo 64. Als besonderes Highlight gibt es eine 16 Quadratmeter große VR-Area. In kleinen Gruppen bewegt man sich mit den VR-Brillen frei durch den virtuellen Raum. Zu den angebotenen Spielen gehören Dragonfall, Kitchen Panic, Kraken Island, die Schlümpfe/ Blueberry Battle und Cyberclash.
Wissenschaftlich Interessierte können in der Bibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität und in der Bayerischen Staatsbibliothek, Ludwigstraße 16, einen Blick hinter die Kulissen werfen. Dr. Klaus-Rainer Brintzinger, Leitender Direktor der Universitätsbibliothek verrät: „Besondere Höhepunkte sind dabei eine Schau ausgewählter Zimelien, also besonders wertvoller und seltener Stücke aus unserem historischen Bestand, die nur ganz selten der Öffentlichkeit gezeigt werden, und der Vortrag 'Die Universität der Zukunft' von Prof. Harald Lesch. Kommen Sie vorbei, wir freuen uns auf Sie!” Der Vortrag findet ab 19.00 Uhr im der Zentralbibliothek am Geschwister-Scholl-Platz 1 statt. Zwischen 16.00 und 22.00 Uhr kann man an verschiedenen Führungen teilnehmen. Unter www.ub.uni-muenchen.de/aktuelles/ findet sich Weiteres.
In der Bayerischen Staatsbibliothek ist unter anderem die Ausstellung mit wertvollen japanischen Holzschnitten aus dem Eigentum der von vielen auch „StaBi” genannten Institution zu sehen. Daneben kann man sich zwischen 18.15 und 23.15 Uhr durch die riesigen, labyrinthartigen Magazine der Bücherei führen lassen oder unter dem Titel „Crime, Fakes und Skandale” Interessantes über die 'dunklen Seiten' der Bestände erfahren. Zum Programm gehört auch eine Smartphone-Rätselralley mit dem Geist eines Bibliothekars aus König Ludwigs Zeiten. Nähere Informationen zum Veranstaltungsprogramm finden sich unter der Adresse www.bsb-muenchen.de/nacht-der-bibliotheken/
Nicht weniger interessant wird der abendliche Besuch des Deutschen Patent- und Markenamts am 4. April ausfallen. In der Bibliothek und im Recherchesaal der Behörde in der Zweibrückenstraße 12 wartet ein spannendes Programm auf Besucher ab 13 Jahren. Von 17.00 bis 17.50 Uhr erfährt man bei einer Führung, wie der „Weg des Buches von der Bestellung bis zum Regal” abläuft. Um 17.30 und um 19.15 beginnt jeweils die Rätselrunde „Patente.Bücher”, bei der man Antworten auf die Fragen erhält, was ein Patent überhaupt ist und wieso das Patentamt eine eigene Bibliothek besitzt. Per E-Mail an die Adresse nachtderbibliotheken@dpma.de kann man sich zur Teilnahme anmelden. Unter dpma.de/dpma/veranstaltungen/nachtderbibliotheken/index.html gibt es Details.
Das Deutsche Theatermuseum in der Galeriestraße 4a, Nähe Odeonsplatz und Hofgarten, beteiligt sich ebenfalls an der „Nacht der Bibliotheken”. Zwischen 18.00 und 21.00 Uhr lässt sich Einzigartiges und Rares zur Theatergeschichte aus fünf Jahrhunderten entdecken. Außerdem lesen die Autorin Kathrin Diehl und die Theatermacherin Theresa Seraphin aus einem Theatertext, der von drei Autoren kollektiv verfasst und performt wurde. Weiteres findet sich unter der Adresse www.deutschestheatermuseum.de/ Die Anmeldung erfolgt per E-Mail an bibliothek@deutschestheatermuseum.de
In der Barlachstraße 36c befinden sich die Bibliothek und das Kulturforum der Stiftung Pfennigparade, einer Rehabilitationseinrichtung für Menschen mit körperlicher Behinderung. Die Bibliothek ist öffentlich, es können sich also auch Besucher aus der Umgebung in Schwabing und der ganzen Stadt dort Medien ausleihen. Bücher CDs, Zeitschriften, Spiele und DVDs zu allgemeinen Themen, viele aber auch zum Thema Behinderung stehen bereit. Sie richten sich an Kinder und Erwachsene. Die barrierefreie und inklusive Bibliothek lädt außerdem regelmäßig zu Veranstaltungen ein.
Zur „Nacht der Bibliotheken” bietet sie ab 17.30 Uhr einen inklusiven Kunstworkshop für Erwachsene mit und ohne Behinderung im Café am Scheidplatz, Belgradstraße 104, an. Geleitet wird er von der Diplom-Designerin und Illustratorin Jule Pfeiffer-Spiekermann vom Literaturprojekt „Pinselfisch“. Wer dabei sein will, meldet sich per E-Mail an die Adresse cunit@siloah-muenchen.de oder unter Telefon 089/ 359 39 49 an.
Die Geschichte einer Frau, die in die geheimnisvolle Villa ihrer Vorfahren zurückkehrt, erzählt der Roman „Bitternis” der polnischen Schriftstellerin Joanna Bator. Die Autorin wird um 15.00 Uhr im Haus des Deutschen Ostens, Am Lilienberg 5 (Au), aus ihrem Werk, das das Schicksal schlesischer Frauen zum Thema hat, lesen. Die Lesung wird sowohl auf Deutsch als auch auf Polnisch stattfinden, gefolgt von einem Gespräch mit der Autorin. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Stiftung Kulturwerk Schlesien statt.
Um 18.45 Uhr kann man an einer exklusiven Führung durch die Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens teilnehmen. Es ist die größte öffentliche Spezialbibliothek in Bayern; sie beherbergt 90.000 Medien. Die Teilnehmer entdecken die Schätze der Bibliothek, die sich auf die Geschichte und Kultur der Deutschen in Ostmittel- und Südosteuropa konzentriert. Die Teilnehmerzahl für die Führung ist auf 15 Personen begrenzt; eine Anmeldung unter Telefon 089 4499930 oder per E-Mail an poststelle@hdo.bayern.de ist erforderlich.
Die Bibliothek der Bundeswehr-Universität in Neubiberg, präsentiert zur „Nacht der Bibliotheken” schon am Tag, nämlich von 09.30 Uhr bis 11.00 Uhr, einen spannenden Vortrag von Dr. Stephan Rupp, dem KI-Beauftragten der Bibliothek, zum Thema „Künstliche Intelligenz – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft”. Man erfährt, wie ein die längste Zeit spannendes, aber wenig sichtbares Forschungsfeld die „KI-Revolution” auslösen konnte und was die Menschheit in der Zukunft erwarten könnte. Eine Führung durch die Schatzkammer und das Magazin der Bibliothek findet von 13.00 bis 13.45 Uhr statt. Exklusive Einblicke in verborgene Bereiche der Bibliothek warten dabei auf die Besucher. Man lernt faszinierende Karten, Atlanten sowie einzigartige Schätze kennen, die sonst nicht zugänglich sind. Ein Blick hinter die Kulissen, der Geschichte lebendig werden lässt!
Folgende Münchner Bibliotheken sind mit dabei:
Bayerische Staatsbibliothek
Deutsches Patent und Markenamt
Deutsches Theatermuseum
Haus des Deutschen Ostens
Hochschule München, Bibliothek
Institut français München
Internationale Jugendbibliothek
Münchner Stadtbibliothek
Stiftung Pfennigparade, Bibliothek
Universitätsbibliothek der LMU München
Universitätsbibliothek der Universität der Bundeswehr
Wissenschaftliche Bibliothek im Sudetendeutschen Haus
Zentralinstitut für Kunstgeschichte
Links zu allen diesen Veranstaltungsorten finden sich unter bsb-muenchen.de/veranstaltungen-und-ausstellungen/article/nacht-der-bibliotheken-6590/