Verena Dietl (36) ist seit 2008 Stadträtin, in München-Laim geboren und lebt dort mit ihrer Familie und ihrem dreijährigen Sohn Oskar, der gerne schon mit dem Laufrad unterwegs ist.
Verena Dietl, Stadträtin und sportpolitische Sprecherin SPD-Stadtratsfraktion Themenseite und Verena Dietl-Kolumne »So läufts«
Als berufstätige Mutter und ehrenamtliche Stadträtin findet sie selbst inzwischen wieder mindestens einmal die Woche Zeit im Westpark zu laufen. Zu fast allen Terminen ist Verena Dietl mit dem Fahrrad unterwegs und macht sich dadurch fit für die Sitzungen im Rathaus. Yoga ist daher für sie einmal die Woche zum »Runterkommen« vom doch recht stressigen Job sehr wichtig. Als Sprecherin im Sportausschuss sowie stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD im Münchner Stadtrat haben wir heute ein paar Fragen an sie.
Warum sind Sie in die Politik gegangen?
Verena Dietl: Als Sozialpädagogin ist es mir wichtig, dass die Menschen, denen es nicht so gut geht, auch in der Politik vertreten werden. Mir ist die Teilhabe und Chancengleichheit aller Menschen in allen Lebenslagen sehr wichtig.
Hier etwas als Politikerin bewegen zu können ist, auch wenn nicht immer alles durchgesetzt werden kann was man möchte, ein schönes Gefühl.
Wie vereinbaren Sie Job, Rathausarbeit und Familie?
Verena Dietl: Mein Arbeitstag pendelt ständig zwischen meiner hauptamtlichen Arbeit als Sozialpädagogin und dem Rathaus sowie danach natürlich noch die Präsenztermine als Stadträtin bzw. stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD.
Durch das gut funktionierende Team am Arbeitsplatz bei AKA (Aktiv für interkulturellen Austausch) am Ostbahnhof funktioniert das sehr gut. Oskar verbringt im Moment tagsüber die Zeit bei einer Tagesmutter, aber wenn ich an 2014 zurückdenke, dann war die Zeit mit ihm im Rathaus, auch dank einiger schlafloser Nächte, bei Sitzungen aber auch im Fraktionsvorstand sehr aufregend.
Was machen Sie bei dem AKA?
Verena Dietl: Seit 2012 bin ich dort in der Geschäftsführung und kann dadurch natürlich auch den gemeinnützigen Verein »Aktiv für interkulturellen Austausch e.V.« mitgestalten. Dieser Verein setzt sich seit über 40 Jahren für die interkulturellen und den sozialpolitschen Diskurs, sowie die Teilhabe und Chancengleichheit aller Menschen ein.
Wo sind Sie in anderen Bereichen noch aktiv?
Verena Dietl: Als stellvertretende AWO-Vorsitzende engagiere ich mich seit Jahren. Die Münchner Arbeiterwohlfahrt ist in vielen Bereichen der sozialen Arbeit in München aktiv und ist als einer der größten Münchner Arbeitgeber im sozialen Bereich sehr wichtig. Politisch bin ich seit 14 Jahren Mitglied im Bezirksausschuss Laim und nicht nur als Mitglied des Verwaltungsrats des TSV München von 1860 e.V. fiebere ich mit den Löwen.
Was ist für Sie gute Politik?
Verena Dietl: Es braucht gute Lösungen, auch wenn man es nicht immer jedem recht machen kann. Positiv an der Kommunalpolitik ist, dass man sich nicht verstecken kann. Man ist sehr nah, etwa über den Bezirksausschuss, an den Menschen dran und wird an den Lösungen und konkreten Ergebnissen gemessen.
Wie erreicht man denn gute Lösungen in der Sportpolitik?
Verena Dietl: Viele Gespräche mit allen sind extrem wichtig und auch die Vor-Ort-Termine sind die Grundlage für richtige Entscheidungen. Man muss nicht jeden Grashalm auf jeder Anlage kennen, aber wenn Entscheidungen in Millionenhöhe anstehen, dann sollte man schon wissen, um was es genau geht. Aber auch bei kleineren Dingen ist Ortskenntnis wichtig. Hier sind es die vielen Ehrenamtlichen in den Vereinen, die uns zeigen, wo es hängt. Aus diesem Grund gibt es auch seit vielen Jahrzehnten die SPD-Sportgespräche, in denen die Verantwortlichen in den Vereinen auch mal kleinere Probleme ansprechen können.
Was ist Ihr persönlicher Anspruch an Politik?
Verena Dietl: Wichtig sind klare Aussagen und ehrliche Statements. Man muss den Leuten nicht nach dem Mund reden, sondern sollte auch ehrlich sagen, wenn etwas nicht geht. Ehrlichkeit wird von den Menschen, für die die Politik ja gemacht wird, auch honoriert.
Welche Herausforderungen sehen Sie in den nächsten Jahren?
Verena Dietl: Die Stadt München wächst stark und durch diesen Zuzug entstehen eine Reihe von Problemen. Neben bezahlbaren Wohnungen muss auch die Infrastruktur wie Schulen, soziale Einrichtungen und Sportmöglichkeiten mitwachsen. Wichtig ist hier auch eine zusätzliche Innenstadt-U-Bahnlinie und die ausgebaute Stammstrecke. Das besondere Lebensgefühl und das Flair von München muss unbedingt erhalten werden. Wir müssen für alle Altersgruppen die Möglichkeit schaffen sich in München wohl zu fühlen.
Danke für das Gespräch und noch viel Erfolg bei Ihrer Arbeit in allen Bereichen.
Verena Dietl: Politik & Engagement
Aktuelle Ämter:
Sportpolitische Sprecherin
Stellvertrende Fraktionsvorsitzende
Stellv. Korreferentin Sozialreferat
Stellv. kinder - und jugendpolitische Sprecherin
Stellv. migrationspolitische Sprecherin
Aufsichtsrätin Olympiapark
Mitglied im Bezirksausschuss Laim (25)
Beisitzerin im Vorstand der Bundes-SGK (Sozialdemokr. Gemeinschaft für Kommunalpolitik i. d. BRD e.V.)
Ehrenamtliches Engagement:
Verwaltungsrätin des TSV 1860 München e.V.
Stellv. Vorsitzende der AWO München
Stellv. Vorsitzende des BLSV (Bayerischer Landessportverband) Bezirk Oberbayern
Beirätin der Familienbildungsstätten Fabi
Ehemalige Ämter:
Vorsitzende SPD Laim (2007 2011)
Vorsitzende Jusos Oberbayern (2005 2008)
Stellv. Vorsitzende Jusos Bayern (2007 2011)
Vorsitzende des FFC Wacker München (2013 2017)
Vorstandsmitglied Historischer Verein Laim
Außerdem Mitglied bei:
Fanfarenzug Graf Toerring Gernlinden e.V.
DAV (Deut. Alpenverein)
Fabi (Parit. Familienbildungsstätte München e.V.)
Junge Frauen u. Beruf e.V.
Tierrettung e.V.