Veröffentlicht am 19.04.2014 00:00

München · Da schau her! Das Kreuz mit der Arbeit

Die Alten: Da sitzen sie also schön im Sattel in den Firmen mit ihren Anstellungen, werden immer öfter krank, fehlen und saugen schön weiter an den Budgets. Feinstes Wirtschaftswunderleben in einer Zeit, in der einen gar nichts mehr wundert.

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Mich wundert es zum Beispiel nicht, dass so viele, die ich kenne und um die 30 sind, entweder so eine unbestimmte Ängstlichkeit ausstrahlen oder seltsam kämpferisch daherkommen. Ich kenne auch kaum einen aus den Generationen unter 40, die ganz entspannt ihrer Arbeit nachgehen können, weil sie wissen, dass sie auch im nächsten Jahr noch die gleiche Arbeit an dem gleichen Ort haben. Zeitarbeit, Scheinselbstständigkeit, Befristungen allerorts. Das Problem sind übrigens nicht die Alten – sondern die Alten haben das Problem, dass jede Ellenbogenstimmung und jede Angst der Jungen wegen der Zustände eine wunderbare Möglichkeiten blockiert: das freie Schwingen zwischen langjähriger Erfahrung und jungem Antrieb. Darunter leiden alle – die Wirtschaft, das Gemeinwesen, die Gesundheit, der Staat. Das alles macht mich traurig.

Was mich allerdings wütend macht, ist das explodierend lautstarke Auslachen, wenn wieder mal ein frischer Denker so etwas wie das Bürgergeld für alle fordert. Wer soll denn das bezahlen, da will doch keiner mehr arbeiten? In einer Wirtschaft, die nicht Angst macht, will jeder arbeiten. Und schon haben wir die Finanzierung. Bei dem Gedanken muss ich lächeln.

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