Veröffentlicht am 30.09.2010 00:00

München · Münchner SamstagsBlatt-Redakteurin zum Thema: Schülerpaten gesucht

In gut einem halben Jahr wird mein Sohn sein Abitur in der Tasche haben, und wenn man es genau nimmt, gehört mindestens ein Achtel davon mir. Ich habe mit ihm Romane gelesen und interpretiert, Bilder zu Gedichten gemalt, das Internet nach Informationen zu Referatsthemen durchforstet und vieles mehr.

Ein weiteres Achtel gehört der Oma, die hat Latein mit ihm gelernt und Erdkunde, nicht zu vergessen das Nachhilfestudio, das sich jetzt wahrscheinlich eine goldene Tür leisten kann.

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Mein Sohn ist aber beileibe kein Einzelfall. So gut wie alle Mütter, die ich kenne, büffeln mit ihren Kindern, stricken oder malen für sie, damit es in der Schule rund läuft. Mir wird das fehlen, schließlich lernt man auf diese Weise eine Menge, für das man sich sonst nicht interessiert hätte. So weiß ich heute einfach noch alles über Kellerasseln, „wir“ haben dazu nämlich ein sehr umfassendes Projekt in der 5. Klasse gemacht.

Ohne Unterstützung von zuhause ist Erfolg schwer möglich. Kinder, die es aus eigenem Antrieb schaffen, den enormen Lernanforderungen gerecht zu werden, sind in der Realität selten. Wer also keine Familie im Hintergrund hat, die Hilfe leisten oder bezahlen kann, der bleibt nicht selten auf der Strecke. Hier einzuspringen und mitzuerleben, wie Erfolge errungen werden, wird mit großem Stolz und vielleicht mit einem Achtel einer bestandenen Prüfung belohnt. So sehe ich das.

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