Landrat Stefan Frey verleiht Kulturpreise

Kulturbeauftragte Barbara Beck (links) und Landrat Stefan Frey (rechts) freuen sich mit den drei Preisträgern (v.l.): Hubert Huber (Anerkennungspreis), Carlotta Linke (Kulturförderpreis) und Hans Panschar (Kulturpreis). (Foto: Landratsamt)
Kulturbeauftragte Barbara Beck (links) und Landrat Stefan Frey (rechts) freuen sich mit den drei Preisträgern (v.l.): Hubert Huber (Anerkennungspreis), Carlotta Linke (Kulturförderpreis) und Hans Panschar (Kulturpreis). (Foto: Landratsamt)
Kulturbeauftragte Barbara Beck (links) und Landrat Stefan Frey (rechts) freuen sich mit den drei Preisträgern (v.l.): Hubert Huber (Anerkennungspreis), Carlotta Linke (Kulturförderpreis) und Hans Panschar (Kulturpreis). (Foto: Landratsamt)
Kulturbeauftragte Barbara Beck (links) und Landrat Stefan Frey (rechts) freuen sich mit den drei Preisträgern (v.l.): Hubert Huber (Anerkennungspreis), Carlotta Linke (Kulturförderpreis) und Hans Panschar (Kulturpreis). (Foto: Landratsamt)
Kulturbeauftragte Barbara Beck (links) und Landrat Stefan Frey (rechts) freuen sich mit den drei Preisträgern (v.l.): Hubert Huber (Anerkennungspreis), Carlotta Linke (Kulturförderpreis) und Hans Panschar (Kulturpreis). (Foto: Landratsamt)

Die Kulturpreise des Landkreises Starnberg 2025 wurden von Landrat Stefan Frey verliehen. Rund 130 Gäste aus Politik und Kultur waren beim Festakt im Sitzungssaal des Landratsamtes dabei. Die Kulturpreise werden seit 2002 jährlich in wechselnden Kategorien vergeben. Der Kulturpreis ist mit 3.000 Euro, der Kulturförderpreis mit 2.000 Euro und der Anerkennungspreis mit 1.000 Euro dotiert.

In seiner Festrede hob Landrat Stefan Frey den besonderen Stellenwert des kulturellen Lebens im Landkreis hervor. „Ganzjährig finden mit in den Gemeinden wirklich tolle Veranstaltungen statt, deren Qualität schon besonders ist. Die Kulturpreise des Landkreises Starnberg sind Ausdruck unserer Anerkennung und Wertschätzung für die kulturelle Vielfalt und das Engagement der kulturschaffenden Menschen in der Region.“

Humorvolle Werke

Mit Hans Panschar wird ein Künstler mit dem Kulturpreis des Landkreises Starnberg ausgezeichnet, dessen Werke humorvoll von der Lebensweise der Menschen berichten, auch wenn er sie nie figürlich abbildet. Sie passen in die oberbayerische Landschaft, finden ihr Material in den heimischen Holzsorten und wecken die Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Der Künstler Hans Panschar erzählt mit seinen Kunstwerken Geschichten und ruft damit nicht selten ein Lächeln des Betrachters hervor. Die Darstellung ist oft aus dem gewohnten Zusammenhang genommen, irritiert gerne und beruhigt mit ihrer scheinbaren Leichtigkeit der künstlerischen Handschrift Hans Panschars. Der Bildhauer Hans Panschar wurde 1962 in München geboren und absolvierte eine Ausbildung zum Holzbootsbauer und zum Schreiner. Seit 1995 lebt und arbeitet er vor allem in Allmannshausen und in der Gemeinde Berg. Die Laudatio auf Hans Panschar hielt Katja Sebald.

Klangliche Aspekte

Carlotta Linke aus Gauting wurde mit dem Kulturförderpreis ausgezeichnet. Als Schülerin machte Carlotta mit fotografischen Projekten auf sich aufmerksam. Mittlerweile haben sich ihre Werke längst aus der Zwei- in die Dreidimensionalität verlagert. Neben klassischen Bildhauerarbeiten aus Holz sind vor allem die Installationen der jungen Künstlerin zu erwähnen, die des Kulturförderpreises würdig sind. Ihr Werk „Fliegemaschine“ ist ein in sich mobiles, spielerisches und Humor vermittelndes Kunstwerk, das zwischen einer technischen Zahnradapparatur und der Leichtigkeit der daran eingefädelten, an Köder zum Fliegenfischen erinnernden, filigranen Objekte – „Fliegen“ genannt – eine Spannung aufbaut, die die „Fliegemaschine“ in scheinbar unendlichen Kreisläufen mechanisch kreisen lässt. Neben den visuellen Wirkungen verweist die Künstlerin auch auf klangliche Aspekte, denn das Surren des kleinen Motors ist Taktgeber für die Bewegung. Auch im Werk „Muscheldisco“ stehen neben dem Offensichtlichen – eine aus Muscheln, die Carlotta Linke an der schottischen Küste gefunden und gesammelt hat, entworfene Lampe – auch die Schatten und Lichtkegel, die sich auf den Wänden abbilden, im Fokus ihres Interesses. Neben der Materialität des Objekts nimmt die Immaterialität des Licht- und Schattenspiels bei ihr eine ebenso große inhaltliche und räumliche Bedeutung ein.
Im August hat Carlotta Linke die Ausbildung zur Holzbildhauerin in Garmisch-Partenkirchen beendet. Laudatorin Rosemarie Zacher (Schule der Fantasie in Gauting) hat die künstlerische Entwicklung von Carlotta Linke von klein auf miterlebt und die Gäste lustvoll auf ihrem bisherigen Werdegang mitgenommen.
Carlotta Linke hat ihr künstlerisches Potenzial, nach Meinung der Jury, als Nachwuchskünstlerin noch nicht ausgereizt. Wenn sie ihre Entwicklung so fantasievoll, professionell und motiviert fortführt, werde man, davon ist die Jury überzeugt, künftig noch viel von ihr hören.

Kunst auf der Wiese

Hubert Huber aus Passau, der künstlerische Leiter des Bildhauersymposiums „Kunst und Bier“ in Andechs, wurde mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet.
Seit 2002 gibt es den öffentlichen Wettbewerb „Kunst und Bier“ in Andechs, an dem sich jedes Jahr um die 50 internationale Künstlerinnen und Künstler mit Kunstwerkideen zum Thema „Kunst und Bier“ bewerben. Die Auswahl erfolgt durch eine Jury. Die Gewinner werden nach Andechs eingeladen und fertigen auf der Wiese unterhalb des Klosters während der Zeit des Symposiums, also in acht Tagen, ihre Kunstwerke. Diese stehen dann mindestens zwei Jahre zur Ausstellung im Kloster- und Gemeindegebiet Andechs. Das Symposium wird von einem künstlerischen Ferienprogramm für Kinder begleitet, bei dem die Kulturschaffenden mit den Kindern im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren arbeiten. Kindern und ihren Eltern soll damit der Zugang zur Kunst eröffnet werden.
Das Symposium ist aus der Georg-Zentgraf-Stiftung hervorgegangen, die das Symposium über 15 Jahre getragen hat. Seit 2018 ist das Kloster Andechs Veranstalter des Symposiums. Die Idee für das Symposium hatte einst der Passauer Künstler Hubert Huber, der das Projekt bis heute leitet und organisiert. Im Fokus des Symposiums steht die Möglichkeit der Schaffung von Großskulpturen im öffentlichen Raum. Das Besondere an der öffentlichen „Werkschau“ ist es, dass die Gäste den Künstlern bei ihrer Arbeit über die Schultern schauen und die Entstehung der Kunstwerke verfolgen können. Nachdem das Kloster Andechs im Jahr von etwa einer Million Menschen besucht wird, genießen die Künstler mit ihren Kunstwerken große Aufmerksamkeit. Laudator Stefan Rammer (Redakteur der Passauer Neuen Presse) ging auf das außergewöhnlich hohe Engagement ein, mit dem sich Hubert Huber über Jahrzehnte hinweg für andere Künstlerinnen und Künstler einsetzt. In unzähligen Formaten verschafft er Präsentations- und Werkmöglichkeiten.

Die Preisverleihung wurde musikalisch durch das Duo „Key for two“ begleitet. „Key for two“ steht für 88 Tasten, vier Hände, zwei Stimmen und die unerschöpfliche Leidenschaft für Musik. Die beiden Musikerinnen Sophie Sperber und Tabea Mara interpretierten Songs aus allen Jahrzehnten mit viel Authentizität und Freude und begeisterten damit die Festgäste.

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