Veröffentlicht am 10.01.2025 10:04

In Uruguay gefoltert worden


Von red
50 Jahre lang wagte der Künstler Mario Steigerwald (r.) nicht über die Erlebnisse zu spechen, die ihm in Uruguay bei einem Polizeiverhör widerfahren sind.  (Foto: © Rachel Fischer)
50 Jahre lang wagte der Künstler Mario Steigerwald (r.) nicht über die Erlebnisse zu spechen, die ihm in Uruguay bei einem Polizeiverhör widerfahren sind. (Foto: © Rachel Fischer)
50 Jahre lang wagte der Künstler Mario Steigerwald (r.) nicht über die Erlebnisse zu spechen, die ihm in Uruguay bei einem Polizeiverhör widerfahren sind. (Foto: © Rachel Fischer)
50 Jahre lang wagte der Künstler Mario Steigerwald (r.) nicht über die Erlebnisse zu spechen, die ihm in Uruguay bei einem Polizeiverhör widerfahren sind. (Foto: © Rachel Fischer)
50 Jahre lang wagte der Künstler Mario Steigerwald (r.) nicht über die Erlebnisse zu spechen, die ihm in Uruguay bei einem Polizeiverhör widerfahren sind. (Foto: © Rachel Fischer)

Als Teenager wurde der heute in München lebende uruguayische Künstler Mario Steigerwald während eines Polizeiverhörs in der Militärdiktatur Uruguays gefoltert – ein Trauma, das ihn jahrzehntelang prägte und das zugleich in den Tiefen seines Unterbewusstseins verborgen blieb. Erst 50 Jahre später wagt er den Schritt, sich seinen verdrängten Erinnerungen zu stellen.

Fiona Rachel Fischer bringt am Mittwoch, 22. Januar, um 20.00 Uhr seine berührende Lebensgeschichte in einem Dokumentarfilm im Neuperlacher Pepper Theater, Thomas-Dehler-Straße 12, erstmals auf die Leinwand. Der Film 'Marios Destino' ist nicht nur das intime Porträt eines bewegenden Lebens, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit Erinnerungen und Traumata sowie deren Heilung. Einlass ist bereits um 19.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an die Vorführung lädt das Filmteam zu einem Gespräch ein. Veranstalter ist der Kulturverein KulturBunt.

Mario Steigerwald schloss sich als Schüler der kommunistischen Bewegung in Uruguay an, um gegen die militärische Unterdrückung nach dem Staatsstreich 1973 zu protestieren. Nachdem er mit 17 Jahren bei einer Barrikade festgenommen, verhört und gefoltert wurde, schickten ihn seine Eltern zu einer Tante nach Genf in die Schweiz. Dort habe er wieder angefangen zu leben, sagt er. Seine Erlebnisse in der Heimat hat er bislang niemanden erzählt.

Der Künstler

Durch seine Kunst gibt Mario Steigerwald der Stimme Ausdruck, die ihm einst genommen wurde. Was er seiner Familie und Freunden nicht erzählen konnte, was für ihn unaussprechlich blieb, verarbeitet er in seinen Fotografien, Gedichten, Texten und Installationen. Diese sind wie ein Tagebuch, das seinen Wünsche, Gefühle und Ängste zeigt.

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