EUTB-Beratungsstelle
Fürstenrieder Str. 279 a
81377 München
Telefon: 0155 666 007-05 oder -73 oder 0155 617 936 72
Mail: eutb@schwerhoerige-bayern.de
Etwa 16 Millionen Menschen in Deutschland sind von einer Hörschädigung betroffen. Für sie bedeutet das: ein Mangel an Informationen, Schwierigkeiten in der Ausbildung oder im Beruf, Kontaktprobleme mit Mitmenschen und ausgeschlossen sein vom gesellschaftlichen Leben. In München finden Betroffene Hilfe und Beratung.
Der Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten e.V. ist Träger der EUTB-Beratungsstelle in der Fürstenrieder Straße 297 a. Diese „Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung“ berät - nach dem Motto „Eine für alle” - Menschen mit oder ohne Behinderung, die Unterstützung für ihre volle und gleichberechtigte Teilhabe benötigen.
„An uns werden viele Anfragen von Schwerhörigen herangetragen, daher haben wir in diesem Bereich natürlich ein besonderes Wissen“, sagt Dr. Ria Berger Steiger, Leiterin der Beratungsstelle. Sie und ihre drei Kolleginnen haben selbst viel Erfahrungen mit Behinderungen und Barrieren in der Gesellschaft gemacht. Das schafft eine vertauensvolle Situation, die Ratsuchenden müssen sich gar nicht erst erklären oder rechtfertigen. Dr. Ria Berger Steiger beispielsweise hat einen Sohn mit einen Clochea-Implantat im Ohr.
„Schwerhörigkeit ist die häufigste Behinderung in Deutschland, aber sie wird am schlechtesten vertreten“, weiß Dr. Ria Berger Steiner. Man sehe den Menschen die Beeinträchtigung nicht an, und viele glaubten, dass mit einem Hörgerät oder einem Cochlea-Implantat alles wieder bestens sei. „Doch die Eingewöhnungsphase ist sehr lang, das Hörvermögen wird nie wieder das gleiche und für Betroffene ist das ständige Nachfragen sehr anstrengend und ermüdend.“
Und wenn Schwerhörige irgendwann nicht mehr nachfragen, sind sie ausgeschlossen, außen vor. Damit Betroffene ihr Recht auf Teilhabe durchsetzen können, berät sie die EUTB. „Es gibt viele Möglichkeiten der Hilfe, und wir finden gemeinsam individuelle Lösungen - passend zur Lebenssituation.“
Wie bei einem Schwerhörigen, der aufgrund seiner Beeinträchtigung Probleme im Job hatte. Die EUTB sprach mit dem Arbeitgeber, sensibilisierte diesen und sorgte dafür, dass der Betroffene nicht mehr im Großraumbüro saß und die entsprechende Ausrüstung bekam, um auch an Meetings teilzunehmen.
Das Beratung beider EUTB in München ist kostenlos und umfasst auch Hilfe, wenn es um die Beantragung auf Bezuschussung von Hilfsmitteln geht. Aber auch Nichtbetroffene könnten helfen, betont Berger Steiger: „Schauen Sie Schwerhörige beim Sprechen immer an, reden Sie langsam und deutlich, aber schreien Sie nicht.“ Die Betroffenen werden dankbar sein, denn kaum etwas ist schlimmer, als auf aufgrund einer Behinderung ausgegrenzt oder benachteiligt zu sein.
Am 1. April eröffnet der Landesverband Bayern der Schwerhörigen und Ertaubten in der Radlkofer Straße 2 eine zweite.Beratungsstelle. Weitere Infos unter www.lvbayern-she.org/eutb.