Veröffentlicht am 05.11.2025 10:12

Bürger und BA setzen sich weiter für den „Blaustern” ein

Die Gaststätte früh morgens. Tagsüber und abends wird sie von den anwohnenden Bürgers geschätzt und besucht. (Foto: tje)
Die Gaststätte früh morgens. Tagsüber und abends wird sie von den anwohnenden Bürgers geschätzt und besucht. (Foto: tje)
Die Gaststätte früh morgens. Tagsüber und abends wird sie von den anwohnenden Bürgers geschätzt und besucht. (Foto: tje)
Die Gaststätte früh morgens. Tagsüber und abends wird sie von den anwohnenden Bürgers geschätzt und besucht. (Foto: tje)
Die Gaststätte früh morgens. Tagsüber und abends wird sie von den anwohnenden Bürgers geschätzt und besucht. (Foto: tje)

Solch einen Andrang hatte es bei der Sitzung des Bezirksausschusses Sendling (BA 6) schon sehr lange nicht mehr gegeben. Etwa 50 Bürger und Bürgerinnen waren in den Sitzungssaal im Sozialbürgerhaus in der Meindlstraße gekommen, ein Teil musste die Sitzung aus dem Flur durch die Tür eher akustisch verfolgen. Der Grund für den Andrang: Tagesordnungspunkt 2.5.: „Erhalt der Gaststätte „Zum Blaustern” auf der Bezirkssportanlage Sendling”.
Es war ein Zeichen der Solidarität mit der Gaststätte und dessen Wirt Mladen Balta, der ebenfalls anwesend war. Denn wenn es nach Plänen der Stadt geht, soll es im Zuge der Modernisierung der Bezirkssportanlage keinen Platz mehr für den Blaustern geben.
Hintergrund ist, dass das Referat für Bildung und Sport (RBS) im Rahmen des Sportbauprogramms plant, bei der Modernisierung von Freisportanlagen in Zukunft auf Gaststätten zu verzichten. Und die Stadt hat diesen Vorschlag angenommen. Stattdessen soll es Gemeinschaftsräume mit Kioskküche geben. Bei der Modernisierung will die Stadt zusätzliche Flächen für Sport schaffen, Raum für Umkleiden, Duschen sowie Abstell- und Lagerräume. Die Anlagen sollen dadurch inklusiver werden und mehreren Menschen die Möglichkeit bieten, sie zu nutzen.

Für viele Sendlinger eine Heimat

Rudolf Gartner, der im Januar 2024 bereits eine Petition für den Erhalt der Gaststätte initiiert hat, die fast 4.000 Bürger und Bürgerinnen unterschrieben haben, brachte bei der jüngsten BA-Sitzung den Unmut der Bürger nochmal auf den Punkt: „Der Blaustern ist mehr als eine Wirtschaft, er ist eine Institution im Viertel.”
Es gebe sehr viele Senioren, die sich dort zum Stammtisch treffen, da die Preise für Münchner Verhältnisse noch sehr günstig seien, so Gartner. Viele Karten- und Brettspieler gingen in den Blaustern ebenso wie viele Bewohner einer in der unmittelbaren Nähe befindlichen Wohnanlage für blinde und stark sehbehinderter Mitbürger.

Kein Platz für eine Gaststätte?

„Auf dem Riesengelände muss doch Platz sein für eine Sportgaststätte”, meinte ein Bürger. „Die Vereine brauchen ja einen großen Raum für Sitzungen”, warf ein anderer ein. Barbara Lauterbach, BA-Mitglied der Grünen, zeigte sich solidarisch mit den aufgebrachten Bürgerinnen und Bürgern: „Die Gaststätte ist damals wie heute eine Institution in Sendling und muss erhalten bleiben.” Nur sagen viele Vereine in München, dass sie keine Gastronomie bräuchten, daher müsse man die Entscheidung des Stadtrats abwarten.
Auch Louisa Pehle, Fraktionssprecherin der SPD im BA, sieht das so: „Wir freuen uns, dass so viele Bürgerinnen und Bürger in unsere BA-Sitzung gekommen sind, um ihre Unterstützung für die Gaststätte zum Ausdruck zu bringen. Dies gibt uns als Bezirksausschuss Rückenwind, da wir uns bereits vor knapp zwei Jahren einstimmig für den Erhalt ausgesprochen haben. Die Gaststätte ist ein beliebter Treffpunkt im Viertel.”

Entscheidung im Herbst 2026

Der Antrag auf Erhalt der Gaststätte „Zum Blauen Stern” wurde im Bürgergremium parteiübergreifend einstimmig angenommen. Nur: Die Entscheidung, ob die Traditionsgaststätte auf dem Sportgelände eine Zukunft hat, trifft der Stadtrat. Vermutlich erst im Herbst 2026.

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