Veröffentlicht am 26.06.2023 09:19

Blutenburger Schatz

Die Originalfenster der Blutenburger Kapelle von 1497 liegen derzeit in den guten Händen von Hanna Pohle von der Münchner Glasmalerei-Werkstätte. Frieder Vogelsgesang (r.) organisierte einen Werkstattbesuch. (Foto: us)
Die Originalfenster der Blutenburger Kapelle von 1497 liegen derzeit in den guten Händen von Hanna Pohle von der Münchner Glasmalerei-Werkstätte. Frieder Vogelsgesang (r.) organisierte einen Werkstattbesuch. (Foto: us)
Die Originalfenster der Blutenburger Kapelle von 1497 liegen derzeit in den guten Händen von Hanna Pohle von der Münchner Glasmalerei-Werkstätte. Frieder Vogelsgesang (r.) organisierte einen Werkstattbesuch. (Foto: us)
Die Originalfenster der Blutenburger Kapelle von 1497 liegen derzeit in den guten Händen von Hanna Pohle von der Münchner Glasmalerei-Werkstätte. Frieder Vogelsgesang (r.) organisierte einen Werkstattbesuch. (Foto: us)
Die Originalfenster der Blutenburger Kapelle von 1497 liegen derzeit in den guten Händen von Hanna Pohle von der Münchner Glasmalerei-Werkstätte. Frieder Vogelsgesang (r.) organisierte einen Werkstattbesuch. (Foto: us)

Seit zwei Jahren laufen die Restaurierungsarbeiten in der Schlosskapelle der Blutenburg. Nach der Restaurierung der Fresken im Jahr 2009 liegt nun das Hauptaugenmerk auf den historischen Fenstern aus dem Jahr 1497. Diese sollen von Ruß, Insektenrückständen und Materialien früherer Restaurierungen gereinigt und, soweit es möglich ist, ergänzt und die Glassprünge ausgebessert werden. Erste grobe Schätzungen gingen von 30.000 Euro Gesamtkosten aus. Inzwischen musste die Summe auf 46.000 Euro erhöht werden.

Die Bürgervereinigung Obermenzing (BV) hatte schon zu Beginn der Restaurierung ihre Spendenbereitschaft erklärt. „Die Glasmalereien der Schlosskapelle Blutenburg entstanden vor über 500 Jahren und sind sehr gut erhalten. Wir schätzen uns sehr glücklich, dass wir hier so ein außergewöhnliches Zeugnis spätmittelalterlicher Kunst haben“, erklärte Frieder Vogelsgesang, Vorsitzender der BV, und dankte allen Spendern und Sponsoren, die das Vorhaben bisher unterstützt haben.

Historische Kostbarkeiten erhalten

„Wir haben mittlerweile 28.000 Euro gesammelt. Das ist ein großartiger Erfolg. Vielen Dank dafür“, so Vogelsgesang. „Aber es fehlt doch noch eine Menge. Wir freuen uns sehr über weitere Untstützung.“ Mit einem Großspender, dem Lions Club Blutenburg, Vertretern der Schlösser- und Seenverwaltung und Vereinsmitgliedern besuchte Vogelsgesang die Fachwerkstätte „Gustav van Treeck - Bayerische Hofglasmalerei“ in der Maxvorstadt, um sich über den Fortgang der Arbeiten zu informieren.

„Wir haben es hier mit Originalgläsern mit mittelalterlichem Bleinetz zu tun“, so Restaurateurin Hanna Pohle. Verschiedene frühere Restaurierungen seien ersichtlich. Zum Beispiel eine umfangreiche Arbeit aus dem 19. Jahrhundert mit Nachkittungen und eine weitere Ausbesserung aus den 70iger Jahren. Da allerdings habe man an einigen Stellen Glas über die Fenster geklebt. „Nun ist der Kleber vergilbt, weswegen manche Stelle völlig gelb geworden sind.“ Mit normalem Handstaubsauer, Skalpell, verschiedenen Pinseln und Wattestäbchen rückt sie nun dem Zahn der Zeit auf den Leib.

An Weihnachten ist alles fertig

„Insgesamt ist der Zustand gut“, so Pohle. „Wir versuchen den Originalzustand herzustellen, ohne dabei die Farbe zu beschädigen.“ Seit Ostern arbeitet sie bereits an den Fenstern. „Man könnte vom Hundertsten ins Tausendste kommen und wäre nie fertig“, meinte sie begeistert. „Es ist viel möglich.“ Das Wichtigste sei die Dokumentation der Restaurationsarbeiten, um späteren Generationen die Instandhaltung der Fenster zu erleichtern.

An Weihnachten spätestens sollen die Fenster wieder an Ort und Stelle in der Blutenburger Kapelle sein. „Nach Ostern haben wir sie ausgebaut“, sagte dazu Peter Seibert, Leiter der Bauabteilung der Schlösser- und Seenverwaltung. „Es ist eine vielgenutzte Kirche. Also sollen die Fenster zum nächsten Hochfest wieder eingebaut sein. Das sieht der Zeitplan vor. Und ich habe keine Bedenken, dass das nicht klappt.“

north