Ingolf Lück über die ganz lockere Hysterie des normalen Familienwahnsinns

München · „Kinder sind die größte Herausforderung“

Bei der Kinderbetreuung wechseln sich Comedy-Star Ingolf Lück und seine Frau ab: „erst sie eine Woche, dann ich einen Tag“.  	Foto: © Frank Küppers

Bei der Kinderbetreuung wechseln sich Comedy-Star Ingolf Lück und seine Frau ab: „erst sie eine Woche, dann ich einen Tag“. Foto: © Frank Küppers

München · Schauspieler, Moderator, Regisseur, Entertainer und Komiker: Ingolf Lück ist ein künstlerisches Universal-Talent. Sein Durchbruch gelang ihm mit der „Wochenshow“, in der er als Anchorman durch die Sendung führte. Nun kommt er mit seinem neuen Solo-Programm „Zurück zu Lück“ zur Premiere nach München. Wir haben mit dem Allround-Talent gesprochen.

SamstagsBlatt: Herr Lück, Sie haben seit rund 35 Jahren Bühnenerfahrung, werden als Schauspieler, Moderator, Komiker und Regisseur geschätzt. Wie können wir uns den privaten Lück vorstellen?

Lück: Als einen Mann, der sein Privatleben tagaus tagein auf der Bühne verbringt. Ich habe nämlich mit 15 Jahren angefangen, mit meinem Onkel Karl-Heinz Musik zu machen. Seitdem ist die Bühne mein Zuhause – dazu gehört, jeden Abend zwei Stunden mit dem Publikum einen Abend entwickeln und erleben. Das ist geschenkte Zeit. Das ist unvergleichlich. Da steht die Familie natürlich hinten an. Um das auszugleichen, habe ich sie in meinem neuen Programm einfach mit auf die Bühne genommen, zumindest thematisch. So habe ich meine Liebsten immer dabei.

Ihr neues Solo-Programm heißt „Lück im Glück“. Wie viel Glück steckt denn in Lück?

Lück: Das kann man sich ja ganz einfach ausrechnen. Glück hat fünf Buchstaben und Lück deren vier. Also genau 80 Prozent Lück im Glück. Und an den restlichen 20 Prozent arbeite ich in München im Lustspielhaus.

Kann man Glück beeinflussen?

Lück: Aber ja, auf vielfältige Weise. Ich bin ein im Leben tätiger Pessimist, erwarte immer das Mieseste. Und wenn eine erwartete Katastrophe davon nicht eintritt, bin ich sofort glücklich. Also ganz einfach zu beglücken. Super Trick, oder?

Sie behaupten, die größte Herausforderung stellt ein Leben mit Familie und Kindern dar. Warum?

Lück: Es ist die größte Herausforderung, aber auch die schönste. Was das – neben peinlichen Elternauftritten bei Kindergeburtstagen, überforderten Babysittern, mit Kindern in den Urlaub fahren und aufs Land ziehen – für Familie Lück noch bedeutet? Die Antwort gibt’s auf dem Platz beziehungsweise auf der Bühne; zuzüglich Tipps und Selbsthilfegruppenabo für gestresste Eltern.

Als Vater zweier Kinder tragen Sie natürlich auch eine große Verantwortung. Wie geht Papa Lück damit um?

Lück: Mit der ganz lockeren Hysterie des normalen Familienwahnsinns: sieben Tage á 24 Stunden. Aber meine Frau und ich machen das immer abwechselnd. Erst meine Frau eine Woche, dann ich wieder einen Tag, dann sie wieder die nächste Woche. Also quasi gerecht geteilt.

Sie sind jetzt 52. Vermissen Sie den coolen Typen, der Sie mit 20 waren?

Lück: Klar und den coolen Typen, der ich mit 30 war, auch. Auch den mit 40. Und erst recht den mit 50. Und den mit 51 erstmal! Gestern rief mich der Hausmeister vom Lustspielhaus an und erbot sich, mir doch einen Stuhl zum Ausruhen auf die Bühne zu stellen. Ab 52 sei das Pflicht. Unglaublich, oder? Hoffentlich ist er im Rückenbereich schön gepolstert.

Von Stefanie Moser

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Artikel vom 20.05.2010
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