Nach der Führung machen die Gäste zu und sperren die Löwen aus

TSV scheitert an Cottbuser Mauertaktik

Auch für Torben Hoffmann gab es gegen Cottbus kein Durchkommen. Hier wird er vom Torschützen Stanislav Angelov gestört.	 Foto: Anne Wild

Auch für Torben Hoffmann gab es gegen Cottbus kein Durchkommen. Hier wird er vom Torschützen Stanislav Angelov gestört. Foto: Anne Wild

München · Jetzt ist die Luft wohl endgültig raus. Nach dem 1:2 gegen den FC Energie Cottbus spielen die Münchner Löwen in der Zweiten Bundesliga um die »goldene Ananas«, Trostpreis für die Teilnahme an der Runde für alle zwischen den Plätzen vier und 15. So etwas steigert die Motivation nun gerade nicht. Resultat sind Spiele wie gegen Cottbus. Es wäre unredlich, die glücklichen Umstände als alleinigen Erfolgsgrund der Gäste zu bezeichnen. Ganz so war es nicht.

Die Lausitzer, vor der Partie noch in Abstiegsgefahr, versuchten vieles, um sich freizustrampeln. Mit Erfolg. Auf der anderen Seite wäre es ebenso unredlich, den Löwen Lustlosigkeit vorzuwerfen. Es war der zündende Funke, der gefehlt hat, um die Cottbuser Abwehr zu knacken. Tatsächlich war es so, dass die Münchner das Spiel bestimmt haben. Nur eben nicht in der neunten Minute, als Mate Ghvinianidze Stürmer Nils Petersen nicht konsequent genug störte. Der Angreifer hielt einfach mal drauf, sein Volleyschuss rauschte in den Winkel. Der frühe Rückstand brachte die Löwen in Zugzwang.

Sie gingen überraschend gut mit der Situation um, erarbeiteten sich Möglichkeiten und setzten die Gäste unter Druck. Deren Abwehr wusste sich in der 35. Minute nicht mehr anders zu helfen und bremste Djordje Rakic mit unfairen Mitteln. Den Freistoß zirkelte Sascha Rösler sehenswert gegen den Innenpfosten, von wo der Ball seinen Weg ins Tor fand. Damit war die Begegnung wieder offen, der TSV psychologisch und spielerisch im Vorteil – das 2:1 konnte nur eine Frage der Zeit sein. Nur vier Minuten nach dem Ausgleich lag der Ball dann auch erneut im Netz, allerdings auf der entschieden falschen Seite. Ein Doppelpass nach einem Einwurf zwischen Emil Jula und Stanislav Angelov fand den Weg ins Tor. Die Aktion an sich war sicher sehenswert, dass sich aber kein Löwenspieler dazwischenstellte, war zum Wegschauen.

Nach der Pause verflachte die Begegnung zusehends. Hauptgrund dafür war das Defensivverhalten der Cottbuser, die wenig zum Spiel beitrugen und sich weitestgehend darauf beschränkten, die Münchner Löwen am Durchkommen zu hindern. Das zogen die Gäste bis zum Spielende durch, weil eben auch der zündende Funke fehlte. Der sollte am Freitag in der Partie gegen Arminia Bielefeld vom Publikum auf die Mannschaft überspringen. Denn jetzt geht es zwar nur noch um die besagte goldene Ananas, doch das Wichtigste im Fußball sind nicht die Punkte, sondern die Fans.

Die treuesten unter ihnen haben es einfach verdient, dass sich ihre Löwen den Erfolg wieder mit viel Fleiß und Disziplin erarbeiten. Gegen Cottbus waren noch 17.800 Zuschauer im Stadion. Ziel der Löwen kann es jetzt nur noch sein, den Anhängern in den verbleibenden drei Heimspielen zu zeigen, dass sie eben doch guten Fußball spielen können und dass dieser Fußball in der nächsten Saison für mehr reicht als die goldene Ananas.

Artikel vom 06.04.2010
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