Garchings Sportvereine und Schulen freuen sich auf die neue Dreifachhalle

Garching · Neue Zeiten brechen an

Bürgermeisterin Hannelore Gabor mit den Architekten Gerhard Kramer (li.) und Norbert Diezinger beim Richtfest der neuen Dreifachhalle.	Foto: cr

Bürgermeisterin Hannelore Gabor mit den Architekten Gerhard Kramer (li.) und Norbert Diezinger beim Richtfest der neuen Dreifachhalle. Foto: cr

Garching · Es ist seltener geworden, dass die Kommunen richtig Geld in die Hand nehmen und in die Infrastruktur investieren. Die Wirtschaftskrise hat Städte und Gemeinden schwer getroffen. Während in manchen Gegenden schon nur noch der Mangel verwaltet wird, gehört der Speckgürtel Münchens noch zu den Regionen, die nicht auf Investitionen verzichten müssen. Ein Beispiel dafür ist die Stadt Garching, wo am vergangenen Donnerstag Richtfest der neuen Dreifachhalle an der Schleißheimer Straße westlich der Autobahn gefeiert wurde.

Knapp sieben Millionen Euro investiert die Stadt in das Projekt, das grundsätzlich auch aufschiebbar gewesen wäre. Doch für Schulen und Vereine hätte sich die Situation dann zusehends verschlechtert. Freie Hallenzeiten für Übungsstunden waren zuletzt immer rarer gesät.

Das bestätigt Richard Plonner, Vorstand des FC Hochbrück e.V. »Es war auf jeden Fall knapp«, sagt er und verweist auf die Tatsache, dass die Herrenmannschaften des Fußballvereins bislang überhaupt keine Hallenzeiten hatten. Wenn im Winter auch der Platz unbespielbar ist, ist ein Training nicht mehr möglich.

Die Vergabe der Hallenzeiten ist noch nicht erfolgt, aber es gibt schon jetzt mehrere Interessenten. Die Grundschule Garching-West beispielsweise wird in der neuen Halle Sportstunden abhalten können. Zwar sagt Rektorin Susanne Volk, »die Mitbenutzung ist noch offen«, doch habe die Stadtverwaltung der staatlichen Schule bereits das Angebot gemacht. Die Stadt sei auch sonst immer offen und kooperativ der Schule gegenüber gewesen, erklärt die Rektorin.

Ganz uneigennützig handelt die Stadt damit zwar nicht, denn die Nutzung der Halle durch die Schule war mit dem Zuschuss des Freistaats über 190.000 Euro gekoppelt, doch gemessen an der Gesamtbausumme handelt es sich eher um eine kleine Unterstützung. Die Fördersumme beträgt keine drei Prozent der Gesamtkosten.

Den Großteil also bringt die Stadt selbst auf. Darüber war sich auch der im Jahr 2008 neu gewählte Stadtrat im Klaren und hat an der bereits initiierten Planung der Halle festgehalten. »Investitionen in den Sport sind meines Erachtens immer eine lohnende Sache«, betonte Garchings erste Bürgermeisterin Hannelore Gabor.

Ob diese Haltung auch heute noch so viel Gewicht hätte, ist nicht sicher. »Angesichts der notwendigen finanziellen Anstrengungen beim Neubau des Werner-Heisenberg-Gymnasiums und der Sanierung der Severinschule hätte der Neubau der Sporthalle heute wohl keine Aussicht auf Erfolg«, mutmaßt Bernd Hofrichter, Vorstand des VfR Garching, »umso glücklicher bin ich, dass das Projekt doch realisiert wird.«

Auch »sein« Verein wird von dem Neubau profitieren, da sich die zur Verfügung stehenden Zeiten nach Aussage Hofrichters mehr als verdoppeln würden. »Unter den mangelnden Hallenzeiten hatten die Abteilungen Handball und Basketball zu leiden. Die Handballjugend bekam Zeit nur am Samstagvormittag, die Basketballjugend ist im Aufbau und wartet auf die Inbetriebnahme der neuen Halle, um überhaupt mit dem Training beginnen zu können«, erklärt Hofrichter. Der Bau wird laut Plan im Oktober abgeschlossen. Dann sind mangelnde Hallenzeiten in Garching vorerst kein Thema mehr. cr

Artikel vom 30.03.2010
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