Straßenbenennung nach Frauen: 2009 nur zwei

München · »Schwierige Aufgabe«

Eine der zwei Straßen, die 2009 nach Frauen benannt wurden: der Imma-Mack-Weg.	Foto: Archiv

Eine der zwei Straßen, die 2009 nach Frauen benannt wurden: der Imma-Mack-Weg. Foto: Archiv

München · Straßennamen sind meistens noch eine reine Männerdomäne. Um bei den Münchner Straßennamen Frauen eine stärkere Präsenz zu geben, hat der zuständige Kommunalausschuss im Jahre 2004 einen wegweisenden Beschluss gefasst. Weiblichen Persönlichkeiten wird bei der Benennung von Straßen nach Möglichkeit Vorrang gegeben, heißt es in dem damaligen Beschluss des Kommunalausschusses. Die Ehrung von Frauen soll damit mehr in den Vordergrund gestellt werden.

Alle zwei Jahre berichtet nun das Vermessungsamt dem Kommunalausschuss über die Benennung von Straßen nach weiblichen und männlichen Persönlichkeiten. Im gestrigen Kommunalausschuss wurde die Statistik seit Anfang 2008 vorgelegt: 21 Straßenbenennungen wurden im Berichtszeitraum durchgeführt, davon elf nicht personenbezogene, sechs nach männlichen und fünf nach weiblichen Persönlichkeiten (der Belandwiesenweg ist nach Maria und Josef Beland benannt und wird bei Frauen und Männern aufgeführt).

Seit 2004 sind insgesamt rund 44 Benennungen nach weiblichen Namensträgerinnen erfolgt, wobei in der Regel Künstlerinnen, Politikerinnen, Ordensschwestern und Wissenschaftlerinnen als Namenspatroninnen dienten. Die Praxis der vergangenen zwei Jahre zeigt, dass eine verstärkte Benennung von öffentlichen Verkehrsflächen nach Frauen eine sehr schwierige Aufgabe geblieben ist. So konnten im vergangenen Jahr lediglich zwei Straßen nach Frauen benannt werden. In Haidhausen wurde eine neue Straße nach der Münchner Ordensschwester Josefa Maria Imma Mack benannt und im Stadtteil Bogenhausen gibt es nun – angelehnt an eine Figur aus Richard Wagners Oper »Der fliegende Holländer« eine Sentastraße.

Nach wie vor beziehen sich die Wünsche nach einer Ehrung von Persönlichkeiten durch eine Straßenbenennung sowohl von privater Seite als auch seitens der Bezirksausschüsse und aus den Reihen des Stadtrats fast ausschließlich auf Männer. Kommunalreferentin Gabriele Friderich und das Vermessungsamt werden sich weiterhin dafür einsetzen, dass öffentliche Verkehrsflächen bevorzugt nach Frauen benannt werden. Die bisher geübte und bewährte Praxis, neue Straßen in der Regel im thematischen Zusammenhang mit bereits bestehenden Straßen der Umgebung zu benennen, sollte davon aber unberührt bleiben. »Wir versuchen auch weiterhin, für größere Neubaugebiete zusammen mit den beteiligten Gremien Konzepte zu entwickeln, die im Rahmen von vorgegebenen Themenbereichen Straßenbenennungen vorwiegend nach weiblichen Persönlichkeiten mit herausragenden Verdiensten ermöglichen«, so die zuständige Kommunalreferentin Gabriele Fride- rich.

Artikel vom 16.03.2010
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