Energiespartipps für den schmalen Geldbeutel

München · Mit einfachen Mitteln sparen

Stefan Memminger leitet bei den SWM die Energieberatung.	Foto: Katja Kirste

Stefan Memminger leitet bei den SWM die Energieberatung. Foto: Katja Kirste

München · Wenn die Temperaturen draußen unter dem Gefrierpunkt liegen, werden in den Wohnungen die Heizungen hochgedreht. 70 Prozent des Energieverbrauchs eines Haushalts machen die Heizkosten aus. Das schmerzt, wenn man nur wenig Geld zur Verfügung hat. Doch auch mit einfachen Mitteln könne man Heizkosten sparen, weiß Stefan Memminger (45), Leiter der Energieberatung bei den SWM. Vor allem muss dafür gesorgt sein, dass die Heizung optimal arbeiten kann.

»Denn es führt zu einem höheren Verbrauch«, so Memminger, »wenn zuerst die Couch, die vor der Heizung steht, aufgewärmt werden muss.« Auch Vorhänge sollten den Heizkörper nicht verdecken. Nur wenn die Heizung frei ist, wird die gesamte Heizleistung direkt in den Raum abgestrahlt.

Werden die Räume überheizt, steigt automatisch der Energieverbrauch. »In Wohnräumen sind 20 bis 21 Grad optimal«, sagt Memminger. Aber man sollte nur die Räume auf diese Temperatur heizen, in denen man sich wirklich aufhält. »Jedes Grad, das man absenkt, spart sechs Prozent Energie« so der Experte. Es sei jedoch schlecht, Räume gänzlich unbeheizt zu lassen. Durch den Feuchtigkeitsniederschlag an den kalten Wänden könne es zu Schimmelbildung kommen. »Die Luftfeuchtigkeit sollte um die 50 Prozent liegen, nicht mehr«, erklärt der Experte. Wichtig ist auch im Winter, regelmäßig zu lüften, damit die feuchte Luft durch trockene ausgetauscht werden kann. Um den Raum nicht zu sehr auskühlen zu lassen, reichten bei Minusgraden ein bis zwei Minuten, so Memminger. Der Energieverbrauch erhöht sich auch durch undichte Fenster. Wenn es keine Möglichkeit gibt, die Fenster auszutauschen, kann man zum Abdichten auf relativ günstige Lösungen wie Moosgummidichtungen, die in Baumärkten angeboten werden, zurückgreifen. »Das bringt schon etwas, da der Durchzug eingedämmt ist«, sagt der SWM Energieberater.

Eine weitere Möglichkeit, Heizenergie zu sparen, besteht in der Verwendung von programmierbaren Thermostatventilen. Diese können nach den individuellen Lebensgewohnheiten programmiert werden, um Räume nachts nur leicht zu temperieren oder den Heizkörper komplett auszuschalten. Fazit des Energieexperten: »Wer bewusst mit Heizenergie umgeht, kann zehn bis 15 Prozent der Kosten sparen.« Auch wer wenig Geld zur Verfügung hat und nicht investieren kann, hat die Möglichkeit, seine Energiekosten zu senken.

Die SWM und die Münchner Wohlfahrtsverbände unterstützen Haushalte mit geringem Einkommen dabei. Sie haben ein Energieberatungsprojekt speziell für Familien und Alleinlebende ins Leben gerufen, die mit wenig Geld auskommen müssen. Ehrenamtliche Energieberater der Wohlfahrtsverbände, die von den SWM geschult wurden, führen direkt zu Hause eine kostenlose Energieberatung durch und geben wertvolle Tipps, wie Heizenergie, Strom und Wasser gespart werden können. Wenn Haushaltsgeräte wie Kühlschrank und Waschmaschine alt sind und zuviel Energie verbrauchen, stellen die SWM neue Geräte mit dem »A++«-Energielabel zur Verfügung, sofern ein Bedarf nachgewiesen wird und ein geeignetes Gerät vorhanden ist. Katja Kirste

Telefonische Anmeldung für eine Energieberatung: 0 89/48 08 85 51

Mo./Di., 9.00 bis 16.30 Uhr Mi./Do., 10.00 bis 19.00 Uhr Fr., 9.00 bis 13.00 Uhr

Artikel vom 10.03.2010
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