In den USA sind die Schoten ein »Hit«

Was ist Okra-Gemüse?

München · Die Okra, auch Gemüse-Eibisch oder »Ladyfingers« genannt, ist eines der ältesten Fruchtgemüsearten der Welt, die nach Deutschland erst durch türkische und griechische Lebensmittelhändler gelangte.

Importe erreichen uns aus Afrika, Brasilien und den mittelamerikanischen ländern wo die Okra zu der typischen »Gumbo«, einem beliebten Eintopfgericht verarbeitet wird.

In den USA sind die tiefgrünen Okra zum Gemüsehit avanciert, da in dem Gemüse eine Vielzahl von sekundären Pflanzenstoffen stecken, die eine krebsvorbeugende Wirkung haben sollen.

Okra sind äußerst kalorienarm, in 100 Gramm stecken nur 20 Kcal (84 kJ). Okra enthalten wenig Fett aber viele Mineralstoffe wie Calcium, Eisen, Magnesium und Kalium sowie beträchtliche Mengen an B-Vitaminen, Folsäure und Provitamin A. Okra ähneln der grünen Peperoni. Die Okraschote ist im Querschnitt sechs- bis achteckig. Im Inneren befinden sich, ähnlich wie bei Chili und Paprika, viele weiße Samen. Je nach Sorte sind sie 4 bis 15 cm lang. Die Schale der Schote ist hell- bis dunkelgrün und dicht mit feinen, kurzen Haaren bedeckt. Der Geschmack der Okra ist mild, leicht herb und erinnert an Bohnen.

Okra sondern beim Kochen eine schleimige Flüssigkeit ab und treffen dadurch nicht jedermanns Geschmack. Dieser milchige Schleim ist aber in dem kreolischen Eintopf »Gumbo« durchaus erwünscht, da er in Suppen und Eintöpfen als Bindemittel dient.

In der Pflanzenheilkunde wird dieser Schleim erfolgreich bei Hals-, Lungen- und Magenentzündungen eingesetzt. Okraschoten sollte man waschen und den eventuell vorhandenen Flaum mit einem Küchenkrepp abrubbeln. Der harte Stielansatz der Okra wird am dicken Ende der Schote abgeschnitten und die Spitze gekappt, wobei kein Schleim austreten sollte. Durch fünfminütiges Blanchieren in heissem Essigwasser wird vermieden, dass die Okraschoten beim Weiterverarbeiten die schleimige Flüssigkeit absondern. Nachher mit kaltem Wasser abschrecken und abtropfen lassen.

Die Zubereitungsarten sind vielfältig: Mit anderen Gemüsearten zu einer Gemüsesuppe, als Eintopf, als Suppe oder als Beilage zu Fleisch- oder Fischgerichten. Wegen des mild neutralen Eigengeschmacks darf man Okraschoten kräftig »asiatisch« mit Ingwer, Kokosraspel und Curry oder »mediterran« mit Knoblauch, Basilikum, Pinienkernen oder Peperoni würzen.

Amerikaner braten Okras direkt in der Pfanne, indem sie sie vorher in Maismehl panieren und dann mit kräftig gewürztem Reis verspeisen.

Artikel vom 21.03.2001
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