Ein Zug bekommt Gegenwind

Bogenhausen · Das war 2008 – der Stadtteiljahresrückblick

Von Unterföhring kommend ist das Einfädeln auf den Föhringer Ring oft ein riskantes Manöver. Ein vierspuriger Ausbau würde die Situation deutlich entschärfen.

Von Unterföhring kommend ist das Einfädeln auf den Föhringer Ring oft ein riskantes Manöver. Ein vierspuriger Ausbau würde die Situation deutlich entschärfen.

Bogenhausen · Bogenhausen im Wandel – Neubaugebiete, Tram, Parklizenz und Tunnel – Der 13. Stadtbezirk wächst kontinuierlich. Dort wo einst Ackerflächen waren, stehen heute Wohnungen oder Supermärkte. Mehr Menschen – mehr Verkehr. Um dem wachsenden Mobilitätsstreben nachzukommen, beschloss man den Ausbau des Föhringer Rings, brachte die Tram-Bahn vom Effnerplatz nach St. Emmeram auf den Weg und legte die Planungen zum Parkraummanagement vor.

Auch der Bau des Tunnels am Mittleren Ring Ost schritt dieses Jahr rasant voran. Bogenhausen wird zunehmend urbaner – eine Entwicklung, die einigen Bogenhausern gar nicht gefällt…

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Aufregerthema Nummer eins war dieses Jahr der geplante Bau der Trambahn vom Effnerplatz nach St. Emmeram. Die Anwohner machten gerade in der Bürgerversammlung im Oktober ihrem Ärger Luft und forderten die »unverzügliche Rücknahme der Planungen«. Denn die Trambahn-Gegner fürchten sich vor Lärm, Verkehr und erhöhtem Parkdruck und halten den Bau der Trasse schlicht für eine »Vergeudung von Steuergeldern«.

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Auch im Bezirksausschuss Bogenhausen kam das Thema häufig zur Sprache. Stein des Anstoßes war fast immer die geschlossene Zustimmung des BA zum Trambahnbau. Hans Brendel (CSU), der nicht bei der Abstimmung anwesend war, betonte hinterher wiederholt, dass er entschieden gegen den Bau der Trambahn sei.

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Massiv wurde der Protest gegen die Trambahn im Frühjahr, als der Stadtrat grünes Licht gab und das Planfeststellungsverfahren eingeleitet wurde. Die 4,3 Kilometer lange Trasse wird über neun Haltestellen geführt. Rund zehn Minuten wird die Bahn, die auf »Flüsterschienen« laufen soll, von St. Emmeram bis zum Effnerplatz brauchen – in weiteren zwölf Minuten soll man bereits in der Innenstadt sein.

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Doch all die guten Argumente ziehen nicht bei den Bogenhausern. Um ihrer Ablehnung Nachdruck zu verleihen, übergaben sie im November noch knapp 2.500 Unterschriften von Trambahngegnern an den Verkehrsminister.

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Auch von der Einführung des Parkraummanagements rund um die Holbein- und Mühlbaurstraße zeigten sich die Bogenhauser wenig begeistert. Vor allem die Bewohner der Parkstadt fürchten sich vor Verdrängungseffekten in ihr ohnehin zugeparktes Viertel.

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Das Thema Parken beschäftigte den BA auch beim geplanten Bau einer Mormonen-Kirche an der Weltenburger Straße. Jetzt sollen die Vertreter der »Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage« eine Tiefgarage bauen, um den Parkdruck in diesem Gebiet nicht zu erhöhen.

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Mitten im Hochsommer zog es einige Mitglieder des BA dort hin, wo’s dunkel und kühl ist – in den Untergrund. Die Stadtteilpolitiker informierten sich über den Baufortschritt am Tunnel unterhalb der Richard-Strauß-Straße und stellten bewundernd fest, dass Teile schon fast fertig waren. Rund um den Kreuzungspunkt zur Autobahn wurde hingegen noch kräftig gebuddelt. Im dritten Quartal 2009 soll der Tunnel für den Verkehr freigegeben werden.

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Etwas länger wird es wohl noch dauern bis das Gelände der Daglfinger Trabrennbahn bebaut wird. Aber diesen Sommer wurde bereits ein Strukturkonzept zur Nachnutzung vorgelegt. Neben Wohnungen soll dort möglicherweise ein zweites Gymnasium für Bogenhausen gebaut werden.

Jahresrückblicke der Münchner Wochenanzeiger

Artikel vom 29.12.2008
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