In der Mannschaft ist noch Potenzial für eine Steigerung vorhanden

München · Die Rückrunde wird spannend

Sven Bender ist einer der jungen wilden Löwen. Foto: augenklick

München · Wie viel ist ein 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg wert? Nüchtern betrachtet ist es ein Punkt. Emotional betrachtet ist es zu wenig: In den bayerischen Derbys zählt für jede Seite immer nur der Sieg. Sportlich betrachtet reicht es den Löwen, die eigene Leistung zu analysieren – denn über den FCN lässt sich in dieser Saison nur wenig aussagen.

Als Bundesliga-Absteiger eigentlich favorisiert in die Runde gestartet, gab es ein böses Erwachen mit anschließendem Trainerwechsel. Mit dem »Neuen«, dem bis dahin unbekannten Michael Oenning, läuft es besser, aber auch nicht eben glänzend.

Kurioserweise lässt sich die Hinrunde des TSV ähnlich zusammenfassen: schwach gestartet, dann ging es in einem sanften Schlingerkurs immer wieder hin und her zwischen Platz sechs und elf – nur dass die Löwen an ihrem Trainer Marco Kurz festgehalten haben.

Weit über 50.000 Fans haben ihre Teams am Sonntag in der Allianz Arena angefeuert – ein Wert, der in europäischen Stadien zu den besseren zählt. Allein die Brisanz des Derbys erreicht es, dass in der Zweiten Bundesliga solche Zuschauerzahlen erreicht werden.

Unterm Strich war das Ergebnis »gerecht«. Der Club dominierte die erste Hälfte und ging mit 1:0 in die Pause (Isaac Boakye, 38. Minute). In den zweiten 45 Minuten drehten die Löwen auf, Markus Thorandt erzielte den schnellen Ausgleich (55. Minute) – mehr ging nicht.

Ob insgesamt nicht mehr gegangen wäre, bleibt offen. Die Löwen haben Spieler mit Bundesligaerfahrung in ihrem Team und sie haben Nachwuchsspieler, die zu den besten in Deutschland gehören. Sie haben einen Trainer, der unter nicht immer einfachen Bedingungen das Beste aus den Spielern rauszuholen versucht. Und die Mannschaft hat wohl die treuesten Fans in ganz Deutschland.

Ob noch mehr geht, wird die Rückrunde zeigen. Aufstieg ist bei den Löwen kein Thema, Abstieg sollte auch keines mehr sein. Die Platzierung ist ohnehin nicht allzu entscheidend, so lange die Leistung stimmt.

Artikel vom 16.12.2008
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