Präsident des Bayerischen Einzelhandels Michael Krines nimmt Stellung

München · Einzelhandel gibt sich optimistisch

München · Der bayerische Einzelhandel geht verhalten optimistisch in das diesjährige Weihnachtsgeschäft. »Wir sind überzeugt, dass die Verbraucher Lust aufs Einkaufen und Spaß am Schenken haben«, sagt der Präsident des Landesverbandes des Bayerischen Einzelhandels (LBE), Michael Krines. Er ergänzt: »Trotz der Finanzkrise wird es einen versöhnlichen Jahresausklang geben.«

Krines erwartet in den beiden Weihnachtsmonaten November und Dezember in Bayern einen Umsatz von schätzungsweise rund 13,5 Milliarden Euro. Bislang haben sich die Kunden von den Turbulenzen an den internationalen Finanzmärkten offenbar noch relativ unbeeindruckt gezeigt. »Die Umsätze sind stabil, wenn auch auf recht bescheidenem Niveau.« Von einem Käuferstreik im Einzelhandel könne man zumindest bislang nicht sprechen, so Krines.

Vielmehr gebe es aus Verbrauchersicht auch erfreuliche Nachrichten: »Die Energiepreise fallen weiter, der Arbeitsmarkt ist noch stabil und der Preisauftrieb hat deutlich nachgelassen.« Er sei zuversichtlich, dass die Kunden an den Weihnachtsgeschenken nicht sparen werden. »Die emotionale Komponente, dass man sich wenigstens bei den kleinen Dingen etwas gönnt, wird sich positiv bemerkbar machen«, so Krines. Im Einzelhandel wird ein Fünftel des Jahresumsatzes im Weihnachtsgeschäft gemacht. Einzelne Branchen wie der Spielwareneinzelhandel erzielen sogar knapp 40 Prozent ihres Jahresumsatzes. Das verdeutliche, so Krines, dass mit dem Weihnachtsgeschäft die wichtigsten und entscheidenden Wochen für die Branche begonnen haben.

»Das Weihnachtsgeschäft entscheidet über Wohl und Wehe der Branche und ob wir für das laufende Jahr schwarze Zahlen schreiben werden oder Umsatzverluste hinnehmen müssen.« Bislang ist die Bilanz für 2008 aus Sicht des bayerischen Einzelhandels eher durchwachsen. Zwar sei man »respektabel« in das neue Jahr gestartet, aber nach einem Einbruch im Frühjahr, sei dies wohl »nichts anderes als der berühmte Silberstreif am Horizont« gewesen. Der Einzelhandel in Bayern hat bis Ende September laut dem Landesamt für Statistik ein reales Plus von 2,3 Prozent erwirtschaftet.

Doch dies ist laut Krines kein Grund zum Jubilieren. »Die Vorgaben des vergangenen Jahres waren sehr schlecht. Insofern verliert das bisherige Umsatzplus von 2,3 Prozent sehr viel von seinem Glanz.« Umso mehr richtet der Einzelhandel deshalb nun seinen Blick auf das diesjährige Weihnachtsgeschäft.

Artikel vom 25.11.2008
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