Zwei Jahre REGIO-Gruppe – Zahlungsmittel beim Öko-Flohmarkt

München · REGIOnal einkaufen

Vielerorts kann man inzwischen mit dem REGIO bezahlen, wie Heinz Brachvogel vom Umweltnetz München-Ost, Kuno Kübler und Michael Mayr von der REGIO-Gruppe München (v. li.) informieren. Foto: Föll

Vielerorts kann man inzwischen mit dem REGIO bezahlen, wie Heinz Brachvogel vom Umweltnetz München-Ost, Kuno Kübler und Michael Mayr von der REGIO-Gruppe München (v. li.) informieren. Foto: Föll

München · Ein bisschen sieht er aus wie Spielgeld, der REGIO: Auf festem Papier gedruckt sind die blauen, roten und grünen Gutscheine im Wert von jeweils 5, 10 und 20 REGIOs, die Rückseiten zeigen – aneinandergelegt – die Silhouette von München.

Im November 2006 hatten sich einige Befürworter der regionalen Währung zusammengeschlossen, um innerhalb des Vereins Oberland Regional e.V. den REGIO auch in München einzuführen. Mittlerweile sind 3.300 REGIOS im Umlauf, 63 Unternehmen beteiligen sich an der Zahlungsmethode und auch bei einigen Veranstaltungen kann mittlerweile mit REGIO bezahlt werden, z.B. beim nächsten Öko-Flohmarkt am Michaeli-Gymnasium. Und in Zeiten großer Finanzkrisen und Dax-Einbrüchen erfreut sich die Regionalwährung REGIO wachsenden Zuspruchs. Wie Kuno Kübler, Mitbegründer der REGIO-Gruppe München berichtet, nahmen rund ein Dutzend neuer Interessenten an der letzten Info-Veranstaltung am Dienstag teil. Denn der REGIO funktioniert unabhängig von der weltweiten Zinspolitik. Und er soll die regionale Wirtschaft in Schwung bringen. Ein REGIO entspricht einem Euro. Der Wert eines Scheins bleibt drei Monate erhalten, wenn er bis dahin nicht ausgegeben wurde, muss eine Wertmarke für 25 Cent aufgeklebt werden. Nach einem Jahr kann er so einen Euro an Wert verlieren. Dann wird ein neues Datum aufgestempelt und die Prozedur beginnt von vorne. Damit soll sicher gestellt werden, dass die Zweitwährung dem Wirtschaftskreislauf erhalten bleibt und die lokale Ökonomie auch wirklich ankurbelt. »Das Geld von dem Wertverlust kommt unserem Verein zugute«, erklärt Kübler, der das Geld für den Druck erstmal aus eigener Tasche vorfinanziert hat. Der REGIO Ost im Allgäu habe 15.000 Euro Fördermittel von der EU erhalten – bisher sei man aber noch nicht dazu gekommen, einen Antrag zu stellen, so Kübler.

Aktive gesucht Der Umweltschutzingenieur, der auch Vorsitzender des Unterausschusses Umwelt-Klima-Gesundheit im Bezirksausschuss 16 Ramersdorf-Perlach ist, bedauert, dass der REGIO in München nur so schleppend Fuß fasst. »Wir sind bisher nur sechs bis acht Aktive, die sich für die Verbreitung einsetzen, wir schaffen es zeitlich nicht, mehr zu agieren.« Dabei will die REGIO-Gruppe das Netzwerk noch weiter ausbauen, denn letztendlich sollen nicht nur Geschäfte, Dienstleistungsanbieter und Handwerker, sondern auch die Vorlieferanten in das Währungssystem eingebunden werden. Auch sollen mehr soziale Einrichtungen und Vereine integriert werden, die von dem REGIO profitieren könnten. Wer sich für den REGIO interessiert, hat in nächster Zeit viele Möglichkeiten, sich darüber zu informieren: Vom 17. bis 19. Oktober beim »Verbindungsfilmfest« im »Belfort 8« in Haidhausen unter dem Titel »So schön kann Wirtschaft sein?« (www.verbindungs filmfest.de), beim Öko-Flohmarkt am Michaeli-Gymnasium, Hachinger-Bach-Straße 25, beim Regionalbeauftragten Walter Neubert, Tel. 01 75-8 60 72 06, und im Internet: www. der-regio.de. Dort können auch die Listen von beteiligten Geschäften und Tausch-Stellen eingesehen werden.

Sybille Föll

Artikel vom 15.10.2008
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