Das Problem gedämmter Neubau: TÜV bietet Lehrgang für Sachverständige

München · Schimmel in der Wohnung – und dann?

Schimmelpilzbildung ist in den letzten Jahren vermehrt zum Problem geworden. Woran das liegt und was man dagegen tun kann weiß der TÜV und bietet einen Lehrgang für Sachverständige an.	Foto: siga

Schimmelpilzbildung ist in den letzten Jahren vermehrt zum Problem geworden. Woran das liegt und was man dagegen tun kann weiß der TÜV und bietet einen Lehrgang für Sachverständige an. Foto: siga

München · In den letzten zehn Jahren ist ein signifikanter Anstieg von Schimmelschäden in Wohnungen zu verzeichnen. Worauf ist dieser Umstand zurückzuführen? Der TÜV Rheinland/LGA bietet speziell für Handwerker, Sachverständige, Architekten und Ingenieure einen Lehrgang mit drei Modulen zum »Sachverständigen für Schimmelpilzerkennung,

Alternativ mit zwei Modulen zur Anerkennung als »Fachbetrieb für Schimmelpilzsanierung (TÜV)«. Kursbeginn in München ist am 30. Oktober. Weitere Informationen finden Interessierte im Internet unter www.seminare.lga.de.

Bis zum Jahre 1995 orientierten sich die Regelwerke im Hochbau schlicht daran Bauschäden zu vermeiden. Die Aufgaben von Gebäuden waren klar definiert: Mensch, Tier und Lagergut sollen vor den Unbilden der Witterung geschützt werden, ein angemessenes Raumklima soll geschaffen werden.

Mit der Wärmeschutzverordnung 1995 trat das erste Regelwerk in Kraft, das zudem politisch motiviert war: Gebäude sollten so konstruiert werden, dass weniger Energie verbraucht wird, die Energieressourcen sollten geschont, der CO2-Ausstoß sollte verringert werden. Den Gebäuden ist somit eine neue, zusätzliche Aufgabe zugedacht worden. Die Konsequenz daraus: Wohngebäude erhalten mehr Wärmedämmung und werden luftdicht gebaut um Wärmeverluste zu reduzieren. Die damit verbundenen bauphysikalischen Konsequenzen, müssen zum Teil erst noch ihren Niederschlag in den Regelwerken finden. Neue Regelwerke finden zum Teil noch keine Akzeptanz bei den Akteuren im Bauwesen. Die Anforderungen an das Heiz- und Lüftungsverhalten der Bewohner von modernen oder modernisierten Gebäuden definieren sich neu.

Wir befinden uns also in einem Erkenntnis- u. Veränderungsprozess. Ergebnisorientierte Kommunikation zwischen betroffenen Bewohnern, Immobilienbesitzern und Konstrukteuren, sowie Aufklärungsarbeit und ein offener Blick für alle Parameter, sind die Voraussetzung für einen adäquaten Umgang mit dem Thema »Schimmel«. Nur auf diesem Wege können individuelle nachhaltige Lösungen und präventive Maßnahmen entwickelt werden.

Artikel vom 08.10.2008
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