Energy-Drinks gefährlich für Kinder

Doping in der Schule?

München · Im Faschingsendspurt und auch nach langen Disco-Nächten sind Energy-Drinks sehr gefragt. Der hohe Koffeingehalt in Energy-Drinks bringt Herz und Kreislauf auf Hochtouren und lässt scheinbar jegliche Müdigkeit momentan verschwinden.

Zu diesem kurzfristigen Energieschub tragen auch die 10 Stück Würfelzucker (120 kcal, 510 kJ), bei, die in einer 200 ml-Flasche enthalten sind.

In Energy-Drink-Konzentraten, die in 200-ml-Glasfläschchen angeboten werden, soll der Inhalt – nach den Verwendungshinweisen auf der Flasche – im Verhältnis 1:0,66 verdünnt werden. Somit sind etwa 606 mg. Coffein pro Liter, beziehungsweise 121 mg Koffein pro 200 ml-Fläschchen, enthalten. Diese Berechnung und die praktische Umsetzung verlangen durchaus ein tiefes mathematisches und praktisches Verständnis und Geschick.

Trinken zum Beispiel Jugendliche 5 Flaschen Energy-Drink-Konzentrat innerhalb kürzester Zeit um beispielsweise in oder nach einem Faschingsball für die Schule wach zu bleiben, dann steigt die Koffeinaufnahme derart an, dass unter »olympischen Bedingungen« die Jugendlichen wegen Dopings »vom Platz gestellt« werden müssten.

Das Olympische Komitee bewertet übermäßige Koffeinzufuhr als Doping. Diese Grenze kann sehr schnell erreicht werden, wenn 500 mg Koffein innerhalb kürzester Zeit aufgenommen werden. Zum Vergleich: Ein »normales« Colagetränk enthält etwa 100 Milligramm Koffein pro Liter. Mehr als dreimal soviel, nämlich 320 Milligramm Koffein pro Liter finden sich in den bekanntesten »normalen« Energy-Drinkls.

Bei einem Doseninhalt von 250 ml sind 80 mg Koffein, soviel wie in einer »guten« Tasse Kaffee, enthalten. Die Staatliche Beratungsstelle für Ernährung und Hauswirtschaft in München warnt vor dem überhöhten Konsum von Energy-Drinks. Werden dieser Power-Drink-Konzentrate zusammen mit Alkohol getrunken, kann es im Straßenverkehr zu gefährlichen Fehleinschätzungen kommen. Als unterstützende Powerdrinks vor oder beim Sport sind koffeinhaltige Getränke (da sind auch normale Colagetränke miteingeschlossen), ebenso völlig fehl am Platz, da Koffein harntreibend, also entwässernd wirkt. Auch Kopfschmerzen und Muskelzittern sowie Herzrhythmusstörungen kann der überhöhte Koffeinkonsum verursachen.

Artikel vom 21.02.2001
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