Die Orixás in Brasilien

Maxvorstadt · Ethnologischer Salon

Maxvorstadt · Am kommenden Freitag, 28. März, findet um 19 Uhr im Foyer des Staatlichen Museum für Völkerkunde München der dritte »Ethnologische Salon« in diesem Jahr statt. Der Abend steht diesmal unter dem Motto: Saravá! Das Leben und Treiben der Orixás in Brasilien.

Die Programmpunkte im Einzelnen: Das historische Moment – Als die Orixás auf Reisen gingen; Das afrobrasilianische Götterpantheon – Ein Stammbaum zieht seine Kreise; Das tägliche Leben – Orixás in Omnipräsenz?; Die großen 7 – Jeder Tag hat seinen Gott: Eine afrobrasilianische Woche im Wandel der Farben und Speisen; Offenes Forum.

Während der portugiesischen Kolonialzeit in Brasilien wurden im 16. und 17. Jahrhundert mehr als 4 Millionen Sklaven aus Afrika in die Hauptstädte Brasiliens verschleppt – etwa 35 Prozent aller damals nach Amerika verschleppten Afrikaner. Sie wurden ihrer Freiheit, ihrer Sprache und sämtlicher Rechte beraubt, doch sie brachten ihre Seele – und vor allem ihre Religion mit, die Welt der Orixás. Dieser bis heute lebendige Kult zelebriert die vergöttlichten Seelen verstorbener Vorfahren, denen bestimmte Naturelemente und Wesensformen zugeordnet und die fortan als Gottheiten, Orixás, verehrt werden.

Der Einfluss dieser afrikanischen Religion hat Brasilien entscheidend mitgeprägt. Die Verehrung der Orixás, die in Brasilien durch Sklaverei und indigene Einflüsse ihre eigene Form des Candomblé gefunden hat, prägt bis heute den brasilianischen Alltag, man begegnet ihren Spuren auf Schritt und Tritt. Weder die brutalen Sklavenherren, noch die offizielle Kirche, noch zwei Diktaturen im 20. Jahrhundert vermochten diese religiöse Urgewalt aus der Seele der Menschen zu verbannen.

Vera Wieschermann und Johanna Neubauer-da Luz, die über Jahre in Brasilien gelebt haben, zeigen, wie bis heute diese afro-brasilianische Götter-Kultur im täglichen Leben Brasiliens eingewoben ist. Anhand von Dias, Speisen, Musikeinblendungen, Filmausschnitten, Vergnüglichem und Ernstem sowie sinnlichen Elementen wird das illustre Pantheon vorgestellt und erzählt.

Der Eintritt beträgt 3 Euro.

Artikel vom 26.03.2008
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