Die Garchinger Heide lebt: 7,4 Hektar für Mensch und Natur gesichert

Garching · Bald grasen die Schafe

Naherholung und Naturschutz: (v. li.) Landschaftsarchitekt Rolf Lynen, Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard und Garchings Bürgermeister Manfred Solbrig studierten beim Baustart zufrieden die Pläne für Bürger und Natur.	 Foto: ba

Naherholung und Naturschutz: (v. li.) Landschaftsarchitekt Rolf Lynen, Umweltstaatssekretär Otmar Bernhard und Garchings Bürgermeister Manfred Solbrig studierten beim Baustart zufrieden die Pläne für Bürger und Natur. Foto: ba

Garching · Was lange währt, wird endlich gut. Auf diesen Tag, an dem der Startschuss für die Errichtung des Naherholungsgebietes im Süden von Hochbrück fiel, wartete Garchings Bürgermeister Manfred Solbrig satte fünf Jahre. Doch nun sind die Verhandlungen abgeschlossen, so dass Hochbrück an Lebensqualität gewinnt und die Garchinger Heide wieder aufleben kann.

Stolze 7,4 Hektar Fläche umfasst das ehemalige Gebiet des Bundeswehr-Übungsplatzes. Auf dem Weg zum Kauf galt es anfangs eine ganze Reihe von Formalien zu erledigen. Als die dann vorbei waren, verhielt sich die Bundeswehr bei zähen Diskussionen über den Kaufpreis laut Solbrig »wie ein ganz normaler Grundstückseigentümer«. Doch mit Geduld und der Unterstützung des bayerischen Umweltministeriums ging dann alles über die Bühne.

Der nördliche Bereich wird der künftige Stadtpark für Hochbrück, der nur wenige Meter entfernt ist von dem südlichen Siedlungsrand und der Grundschule an der Jahnstraße. Hier wird ein knapp 700 Meter langer und somit für Jogger idealer Wanderrundweg angelegt, umrundet wird der Weg von Bauminseln. Abgerundet wird der Bereich für die Bürger durch einen Kinderspielplatz und eine asphaltierte Streetballfläche. Bürgermeister Manfred Solbrig sieht hier sogar einen Vorteil für die Hochbrücker gegenüber den Garchingern, »die nirgendwo ein Naherholungsgebiet so nah an der eigenen Haustür haben«.

Genauso wichtig wie der Teil für die Menschen ist die größere Fläche im Süden der 7,4 Hektar, in der die Garchinger Heide ihre Wiedergeburt feiern soll. Hier soll der Natur wieder die typische Heide-Vegetation in den nächsten Jahren und Jahrzehnten ermöglicht werden. Damit ist auch der Bogen geschlagen zu dem fast direkt angrenzenden, 334 Hektar großen Grundstück, welches der Heideflächenverein gekauft hat. Geht es nach Bürgermeister Manfred Solbrig, wächst das Naturschutzgebiet auf absehbare Zeit noch weiter.

Die Stadt Garching beabsichtigt den Kauf einer weiteren zum Verkauf stehenden, etwa zehn Hektar großen Fläche. Die Unterstützung des bayerischen Umweltministeriums ist der Gemeinde dabei sicher. Das Ministerium war beim Auftakt der bis Ende Herbst dauernden Baumaßnahme durch Staatssekretär Otmar Bernhard vertreten. Dieser schwärmte davon, dass die Garchinger Heide eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt habe, wie man sie sonst nur in den Alpen vorfinde.

Bernhard nannte den stengellosen Enzian, die Silberdistel, den Laubfrosch oder die Wechselkröte als Teile der besonders schützenswerten Vegetation dieser Gegend. Garchings Naturschutzgebiet, das künftig auch von Schafherden beweidet wird, ist für ihn die Fortsetzung einer Biotopvernetzung entlang des Schleißheimer Kanals.

Artikel vom 07.08.2007
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