Tabletten und Pillen sind keine Alternative

Gesunde Ernährung mit Obst

München · »Freie Radikale« verhalten sich in den verschiedensten Körperzellen ähnlich wie aggressive Hooligans.

Die Bildung »freier Radikale» wird durch Umweltgifte wie zum Beispiel durch Autoabgase, radioaktive Strahlung, Ozon, UV-Bestrahlung oder auch durch Zigarettenrauch, bestimmte Medikamente sowie durch Stress als auch durch ungesunde Ernährung gefördert. Als ideale Radikalenfänger gelten seit längerem neben den Vitaminen C und E auch alle »sekundären Pflanzeninhaltstoffe», die nachweislich positiv in den menschlichen Stoffwechsel eingreifen. Als „sekundäre Pflanzenstoffe“ werden all jene Inhaltstoffe bezeichnet, die über den „normalen“ Nährwert von Obst und Gemüse wie Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe hinausgehen.

Über 10.000 solcher Farb-, Duft-, Geruchs-, und Geschmacksstoffe sowie Boten- und Signalstoffe bestimmen zusätzlich den gesundheitlichen Wert von Obst und Gemüse. Carotinoide schützen vor Krebs, regen das Immunsystem an und können sogar den Cholesterinspiegel senken. Carotinoide sind in gelbem und rotem Obst und Gemüse wie Tomaten, Paprika, Gelbe Rüben, Aprikosen und Kürbis. Auch grünes Gemüse wie Spinat, Grünkohl und Brokkoli enthält Carotinoide. Carotinoide werden am besten vom Körper aufgenommen, wenn das Gemüse zerkleinert mit wenig Fett gegart wird.

Die Farb-, Geruchs- und Geschmackskomponenten in Kirschen, Radieschen, Blaukraut, Radiccio und Auberginen sowie in Zwiebeln, Grünkohl, Äpfeln und Beeren wirken als Antioxidanten. Sie schützen vor Herzinfarkt, beugen Krebs vor und wirken entzündungshemmend.

Tipp: Obst und Gemüse am besten mit der Schale essen. Alle Kohlarten, Wurzelgemüse sowie alle scharf schmeckenden Gemüse wie Rettich, Radieschen, Kresse und Senf schützen vor Krebs. Die scharfen Senföle in Meerrettich, blockieren das Wachstum von Mikroorganismen. Tipp: Kohlgemüse entweder roh essen wie in Sauerkraut, in rohen Salaten und Rohkost oder nur kurz und schonend garen.

Duft- und Aromastoffe in allen Kräutern, Gewürzen und Früchten sorgen dafür, dass erst gar keine krebserregenden Stoffe entstehen. Da Aromastoffe sich sehr schnell verflüchtigen, Kräuter und Gewürze erst kurz vor dem Servieren zu den Speisen geben. Schwefelhaltige Verbindungen in allen Zwiebelgewächsen finden sich hauptsächlich in Knoblauch gefolgt von Zwiebeln, Lauch, Scharlotten und Schnittlauch. Die antimikrobiell wirkenden und vor Magen- und Dickdarmkrebs schützenden Inhaltstoffe treten erst beim Zerkleinern hervor. Das Ajoen in frischem Knoblauch, das in künstlichen Präperaten nicht zu finden ist, hemmt die Blutgerinnung. Zwiebeln, Knoblauch und Schnittlauch möglichst roh verzehren.

Wer »fünf mal am Tag«, zu jeder Mahlzeit eine »Handvoll« Obst oder Gemüse isst, das sind etwa 100 bis 125 Gramm beziehungsweise »ein Stück Obst«, nimmt ausreichend »natürliche« Radikalenfänger und sekundäre Pflanzeninhaltstoffe auf, die vor vielen zivilisationsbedingten Krankheiten schützen.

»5 mal am Tag«, das kann auch einmal ein Glas Obst- oder Gemüsesaft oder eine Portion Trockenobst sein. Um genügend Radikalenempfänger aufzunehmen ist es wichtig, das eine Hälfte der täglichen Gemüse- und Obstportionen »roh« verzehrt wird. Die Kombination der verschiedensten sekundären Pflanzenstoffe von Obst- und Gemüse in den »Ampelfarben« rot, grün und gelb wirkt mehr als die Summe der einzelnen Inhaltsstoffe. Darum können auch nie isolierte Tabletten, Pillen und Medikamente die gleiche positive Wirkung erzielen wie die Vielzahl all unser natürlich vorkommenden Pflanzeninhaltstoffe aus der »Polizeistation Natur«.

Nur durch den Genuss von ausreichend Obst und Gemüse können die »Hooligans in den Körperzellen« an die Kette gelegt und »Schach Matt« gesetzt werden.

Artikel vom 10.01.2001
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