Diskussionsforum über Verkehrslärm

München · Richtlinien gegen Krankmacher

München · Mit einem aktuellen Thema setzt sich das nächste Diskussionsforum »Münchner Mobilitätskultur« am kommenden Donnerstag, 26. Januar, 18.30 Uhr, im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auseinander: Um den Verkehrslärm einzudämmen, hat die Europäische Union 2002 eine neue Umgebungslärmrichtlinie erlassen.

Ähnlich wie das Bundesimmissions-Schutzgesetz (BlmSchG) zielt die Richtlinie darauf ab, schädliche Umwelteinwirkungen durch Umgebungslärm zu vermeiden und zu vermindern. Die Mitgliedstaaten werden verpflichtet, für bestimmte Gebiete und Schallquellen in einem vorgegebenen Zeitrahmen sogenannte strategische Lärmkarten und ggf. Aktionspläne zu erstellen, Öffentlichkeit und EU-Kommissionen sind über die Schallbelastungen und die Wirkungen zu informieren. München als Großstadt muss bis Mitte 2007 die strategischen Lärmkarten erstellen, bis Mitte 2008 müssen gegebenenfalls die Aktionspläne folgen.

Die verkehrspolitische Veranstaltungsreihe »Münchner Mobilitätskultur« von Green City e. V. greift das Thema mit einem Expertenabend im Verkehrszentrum des Deutschen Museums auf: Was bringt die EU-Umgebungslärmrichtlinie an Neuerungen? Wie gut ist München auf das neue EU-Gesetz vorbereitet? Welche Chancen bieten sich dadurch für eine nachhaltige Mobilität? Wie wirkt sich Verkehrslärm auf unsere Gesundheit aus? Es diskutieren auf dem Podium: Dr. Wolfgang Babisch (Abteilung Umwelthygiene, Umweltbundesamt, Berlin), Ulrich Möhler (Möhler + Partner, Beratende Ingenieure für Schallschutz und Bauphysik, München), Guido Spohr (Verkehrsreferent, VCD Hessen e. V., Kassel), Karl-Heinz Worthmann (Leiter Immissionsschutz, Referat für Gesundheit und Umwelt, München). Der Eintritt zum Verkehrsmuseum beträgt 2,50 Euro.

Viele rechnen mit einer ähnlich heißen Debatte, wie sie Anfang des Jahres beim Thema Feinstaub geführt wurde. Andere sehen eher einen teuren »Papiertiger«, der mit einem großen bürokratischen Aufwand verbunden und der Sache selbst nicht dienlich ist. Unbestritten ist: Lärm ist nicht nur lästig, sondern Lärm macht auch tatsächlich krank.

Laut einer Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V. (Bund) steigt das Herzinfarktrisiko ab einer Lautstärke von 65 dB (A). Dies entspricht einer verkehrsreichen Straße.

Artikel vom 24.01.2006
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