Bürgerhaus strafft seine Linien

Eching · Kabarett, Kabarett

Eching · »Wir kämpfen mit jedem Cent«, runzelte Daniela Benker vom Bürgerhaus Eching die Stirn, als sie am vergangenen Mittwoch, 20. Juli, das aktuelle Echinger Kulturprogramm der Öffentlichkeit präsentierte. Dabei habe sich an Inhalt, Vielfalt und Veranstaltungsaufteilung noch nichts Wesentliches geändert, so Benker, »aber bei den Vertragsverhandlungen mit den Künstlern muss ich inzwischen viel zäher auf unseren Bedingungen bestehen«.

Um fast 15 Prozent sei der Kulturetat für die Saison 2005/2006 gegenüber dem Vorjahr geschrumpft. Nicht ohne spurlos an den Manifesten der Echinger Kultur vorbei zu gehen. »Das neue Programm geht ganz klar in Richtung Entertainment«, lautet die angepasste Devise. Zwar fänden sich im Heftchen auch Theaterstücke der Extraklasse wie Shakespears »Macbeth« und »Nora« von Henrik Ibsen – aber die Zugpferde sind freilich anderswo zu suchen. »Um wirklich kostendeckend zu wirtschaften müsste man hier nur noch eins machen: Kabarett, Kabarett, Kabarett!«, legte Benker die Karten auf den Tisch – und schob gleich einen Seufzer hinterher, denn Kultur sei eben mehr als bloßes Schenkelklopfen.

Trotzdem: Josef Hader und Günter Grünwald haben sich angekündigt und werden bestimmt für ein volles Echinger Bürgerhaus sorgen. »Im Bereich Kleinkunst haben wir heuer sicherlich das beste Programm im Landkreis«, freut sich Benker um das aufgemöbelte Zugpferd.

Doch um den Spaß zu finanzieren wurde das Kartensystem allerdings gestrafft. Am 15. September beginnt der Vorverkauf für alle Veranstaltungen – der vierwöchige Vorlauf pro Termin ist »viel zu aufwändig und kommt nicht beim Kunden an«. Dafür haben die Sparten, bis auf wenige Ausnahmen, auch einheitliche Kartenpreise. So kostet ein Ticket fürs Theater stets 16 Euro – ob Politthriller oder Komödienschwank.

Und weil der Anteil der Besucher die Ermäßigungen erhalten im vergangenen Jahr auf 45 Prozent gestiegen sei, hat es auch da gravierende Einschnitte gegeben: »Wir sind nicht teurer geworden – aber strenger.« Die Zeiten, in denen Studenten, Arbeitslose oder Rentner ganze Kartenpakete mit Rabatt erstanden seien vorbei, so Benker. Gegen Vorlage des Ausweises gibt’s noch zwei Karten ermäßigt. Gerald Feind

Artikel vom 27.07.2005
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