Ilona »Ilo« Hultsch wirbelt seit Monatsanfang durchs Jugendbürgerhaus

Garching · Frischer Wind im »Profil«

Spitzname »Ilo«: Sie hört gern Punk, Ska und deutschen HipHop.

Spitzname »Ilo«: Sie hört gern Punk, Ska und deutschen HipHop.

Garching · Diese Frau will »Action«. »Ich habe nicht vor an Einsatz und Energie zu sparen«, gibt Ilona Hultsch vor Ehrgeiz strotzend als Parole aus. Dabei ist die neue Pädagogin im Garchinger Jugendbürgerhaus »Profil« eigentlich nicht der Typ für einschlägige Aussagen.

Schließlich seien ihre neuen Aufgaben in Garching, die Musikbetreuung, Ferienarbeit und Mädchenbetreuung, äußerst vielfältig: »Ich möchte dabei eng an den Bedürfnissen der Jugendlichen arbeiten.«

Bedürfnisorientiert war auch ihr Job in Taufkirchen, wo die 26-Jährige »außer Haus« als Streetworkerin tätig war. Jetzt im Jugendzentrum ändere sich manches, gibt Hultsch zu bedenken. »Hier herrschen einfach andere Regeln.« Während sich Hultsch auf der Straße überwiegend an die »Spielregeln« der Jugendlichen halten musste, stellt die junge Pädagogin nun im Haus die Regeln auf.

Und die seien – im Vergleich zum Streetwork – auch deutlich »engmaschiger«, wie Stefan Penn, seit drei Jahren Jugendbetreuer im Profil, feststellt. »Was uns hier krass erscheint, war für die Ilona in Taufkirchen harmlos wie Kinderfasching.«

Gerade deswegen möchte Hultsch ihre neuen Aufgaben nicht auf die leichte Schulter nehmen. »Ich hatte mir die Herausforderung gesucht, um der Berufsblindheit vorzubeugen«, gesteht sie im Gespräch. Obwohl Penn seiner neuen Kollegin Zeit einräumen wolle, sich »hier optimal einzuleben«, ergreift Hultsch bereits im ersten Monat in ihrer neuen Wirkungsstätte die Initiative. Schon nach drei Wochen zusammenarbeit steht für Penn fest: »Sie ist eine wahre Quelle an Ideen und setzt sich toll ein.« Mit funkelnden Augen freut er sich schon auf »viel frischen Wind«.

Erste Pläne fürs noch junge Jahr hat Hultsch bereits gefasst: »Die beliebten Ferienfreizeiten wird’s auf jeden Fall geben – aber zunächst wohl an Wochenenden.« Um sich »gegenseitig zu beschnuppern«, wie »Ilo« vorsichtig anmerkt. Ganz konkret werde heuer allerdings eine Renovierung der sanitären Anlagen im Profil angestrebt. »Seit acht Jahren sind die Toiletten renovierungsbedürftig«, verrät Penn nach einem Blick in die Profil-Chronik. Seit acht Jahren warten die Jugendlichen auch auf entsprechende Zuschüsse der Stadt. »Wo wir können, packen wir die Sache eben selbst an«, prescht Hultsch nach vorne.

Erste Gespräche mit den Mädchen im Profil hätten gezeigt, dass die Jugendlichen bereit wären, an Gestaltung und Renovierung der sanitären Anlagen selbst mit zu arbeiten. »Wenn wir jetzt noch die Unterstützung der Stadt bekommen, kann’s eigentlich schon losgehen«, strahlt Ilona Hultsch. Sie ist noch nicht lange in Garching, doch ist der frische Wind schon jetzt spürbar. G. Feind

Artikel vom 15.02.2005
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