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Ausstellung in der neuen Pinakothek
Maxvorstadt · Bergmüllers Zeichnungen
Der heilige Johann Nepomuk, gezeichnet von Johann Georg Bergmüller. Foto: Pinakothek
Maxvorstadt · »Johann Georg Bergmüller – Die Zeichnungen« heißt die Ausstellung der Staatlichen Graphischen Sammlung in der Neuen Pinakothek, die vom 17. Februar bis 17. April gezeigt wird. Die rund 70 gezeigten Arbeiten – darunter viele erstmalig vorgestellte Werke – verdeutlichen Bergmüllers Meisterschaft als Zeichner.
Flüchtig angelegte Ideenskizzen und sorgsam ausgearbeitete, farbig aquarellierte Kontraktmodelle für Fresken, präzise Kupferstichvorlagen und vorbereitende Entwürfe für Altarblätter und Deckenbilder geben Einblick in den Facettenreichtum seiner Kunst.
Besonders wichtig sind dabei Entwürfe für die Fresken, die – manche bereits durch die Verwüstungen der Säkularisation, später durch die Verheerungen des Zweiten Weltkriegs – heute vernichtet sind. Diese Zeichnungen vermitteln als einzige Dokumente eine Idee von Verlorenem.
Johann Georg Bergmüller war ein überaus vielseitiger Künstler, der auch einen eigenen Verlag unterhielt und zwei kunsttheoretische Lehrbücher veröffentlichte. Früh schon hat Bergmüller seine pädagogischen Fähigkeiten erkannt und genutzt. Zu seinen ersten Schülern zählen etwa Alois Mack, Johann Georg Krinner, Johann Michael Zinck und Johann Georg Wolcker, später kamen Gottfried Bernhard Göz, Johann Evangelist Holzer und Johann Joseph Anton Huber hinzu: Oft in Personalunion von Akademieschüler und Werkstattmitarbeiter. Nicht zuletzt durch seine weit verbreitete Druckgraphik wurde Bergmüller über die Grenzen Augsburgs hinaus prägend für eine ganze Generation süddeutscher Maler.
War Bergmüller bei Ausstellungen zur Zeichenkunst des deutschen Barock stets mit Einzelwerken präsent, so war ihm bislang – ganz erstaunlich für einen Künstler dieser Bedeutung – noch keine monographische Ausstellung gewidmet. Sicherlich wird die Ausstellung in der Neuen Pinakothek eine Neubewertung Bergmüllers als Zeichner nach sich ziehen müssen, dem zukünftig ein erster Platz unter den deutschen Zeichnern des 18. Jahrhunderts einzuräumen sein wird.
Die Ausstellung zeigt mit rund 70 Zeichnungen über die Hälfte des bekannten Schaffens. Etliche der Arbeiten stammen aus der bedeutenden Sammlung Bayerischer Zeichnungen des Forschers, Sammlers und ersten Münchner Künsthändlers Felix Halm (1758–1810). Eine kleine Ausstellung in der Ausstellung erinnert an Felix Halms kunstschriftstellerische und sammlerische Tätigkeit.
Artikel vom 10.02.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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