München · Sorgen von der Seele reden

Seriöse Beratung für Jugendliche von Jugendlichen: »Teens on Phone«. Foto: VA

München · Wenn Jugendliche zum Telefon greifen, um bei »Teens on Phone« (TOP) Rat zu suchen, kann das verschiedene Gründe haben: der geliebte Kater ist gestorben, der Freund hat plötzlich eine andere oder auch der Vater, der seit Jahren jede Nacht ins Zimmer kommt.

Junge Leute, die auf Unverständnis bei den Eltern stoßen, Lehrer zu spießig finden, keine Freunde haben, denen sie vertrauen oder sich für ihre Probleme schämen, können sich samstags von 15 bis 19 kostenfrei unter Tel. 0800/111 03 33 ihre Sorgen von der Seele reden. Am anderen Ende der Leitung hören Gleichaltrige zu und versuchen, gemeinsam zu einer Lösung zu finden.

Manchmal erzählen die Mitarbeiter von TOP auch von eigenen Erfahrungen, leiten an Beratungsstellen weiter oder schalten einen erwachsenen Hintergrundberater, der immer in Reichweite ist, in das Gespräch ein.

Ein halbes Jahr werden die jugendlichen Telefonberater von Psychologen in Gesprächsführung geschult – sie lernen, einfach zu zuhören. »Sich selbst nicht in den Fordergrund stellen, nicht eingreifen, sondern reflektieren«, beschreibt eine Mitarbeiterin des Kinderschutzbundes die Aufgabe der Jugendlichen. TOP, die samstägliche Ergänzung zur »Nummer gegen Kummer«, gibt es neben München auch in anderen deutschen Städten und bietet für alle, die aktiv als ehrenamtliche Berater mitwirken wollen, Informationstreffen und Supervision an.

Wer sich in jugendlicher Selbsterfahrung üben und mit seinen Problemen nicht mehr allein sein möchte, sollte deshalb zum Telefon greifen – egal am welchem Ende der Strippe er sitzt. Übrigens fängt in diesen Wochen wieder die Ausbildung zum Telefonberater an, wer Interesse hat, kann am 4. Februar um 16 Uhr, in die Pettenkoferstraße 10 a kommen, oder eine E-Mail schicken, an: www.info@ teensonphone.de. Noch mehr Infos gibt es unter www.teensonphone.de oder beim Kinderschutzbund unter Tel. 55 53 59.

Artikel vom 01.02.2005
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