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»Citykids«-Projekt: Scheitern der Kinderbetreuungsinitiative abgewendet
Zum Glück geht es weiter
Brigitte Nägelsbach und Ulrike Stengel (l. im Bild) betreuen »Citykids« Foto: ras
Bogenhausen · Die Idee wurde aus der Not geboren – und sie war so gut, dass sie einen immer größeren Zulauf fand. Doch nun droht dem Projekt »Citykids Bogenhausen«, das eine private Kinderbetreuung anbietet, in der bisherigen Form das Aus.
Eine fest angestellte Pädagogin wird es künftig nicht mehr geben, stattdessen übernehmen zwei ehrenamtlich tätige Frauen den Vorsitz. Der Sozialarbeiterin Ulrike Nägelsbach fällt trotzdem ein Stein vom Herzen: »Ich freue mich, dass es weitergeht.«
Weil wie vielerorts in München auch in Bogenhausen Krippenplätze hoffnungslos Mangelware sind, hatten sich engagierte Eltern vor gut zwei Jahren zusammengeschlossen und in der Pfarrei Sankt Rita kurzerhand eine eigene Gruppe für die Kinderbetreuung ins Leben gerufen.
Mit Erfolg: »Schon nach kurzer Zeit war der Saal voll«, schwärmt die Kinderbeauftragte des Bezirks Bogenhausen, Brigitte Stengel. Doch dann wurde der Caritas, die das Projekt finanziert hatte, der Geldhahn zugedreht, Spendengelder blieben aus. Für Stengel wäre dies das Ende eines ebenso erfolgreichen wie unkonventionellen Projekts gewesen.
Denn die Mütter und Väter haben in St. Rita ein ganz neues Modell der Kinderbetreuung entwickelt: Ziel war es, eine Art Anlaufstelle für berufstätige, geschiedene oder auch in Not geratene Eltern sowie für Alleinerziehende zu schaffen, um sich gegenseitig unter die Arme zu greifen.
Dazu haben sich die rund 15 Teilnehmer einmal monatlich zusammen mit ihren Kindern in der Pfarrei getroffen, gemeinsam gefrühstückt und sich mit den jeweiligen Bedürfnissen und beruflichen Situationen der anderen vertraut gemacht. Es entstand ein Netzwerk gegenseitiger Hilfe: Koch- und Fahrgemeinschaften etwa, gemeinsames Einkaufen, vor allem aber das gegenseitige Aufpassen auf die Kinder.
Doch die Caritas kann sich mittlerweile weder das Personal noch Verpflegung leisten, da auch die Sozialeinrichtungen von der Kürzung staatlicher Gelder nicht verschont geblieben sind. »Sie hat keine Möglichkeit mehr, das zu fördern«, klagt Nägelsbach. Dutzende von Firmen hat Brigitte Stengel daraufhin angeschrieben und um Unterstützung gebeten – erfolglos. Hätten sich nicht zwei ältere Damen gemeldet, die das Projekt ehrenamtlich weiter betreiben wollen, wäre »Citykids« spätestens ab Mitte März das Aus beschieden gewesen.
Nun geht es zum Glück weiter, wenn auch für Nägelsbach ein Wermutstropfen bleibt: »Mit einer fest angestellten Kraft hätte man die Gruppe weiter ausbauen können. Das ist nun nicht mehr möglich.« Rafael Sala
Artikel vom 25.01.2005Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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