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Münchner Chorbuben feiern Jubiläum/ Festkonzert
Mehr als »nur« singen
Mit Begeisterung dabei: Die Münchner Chorbuben und -mädchen. Foto: rme
Maxvorstadt · An den Wänden des großen Probenraums ist kaum mehr ein weißer Fleck zu sehen. Überall hängen Plakate und Fotos: Die Münchner Chorbuben vor dem Petersdom in Rom, vor dem Moskauer Kreml, vor dem Opernhaus von Sydney.
In 50 Jahren Chorgeschichte kommt einiges zusammen an fotografierenswerten Ereignissen – zumal bei einem so berühmten, weitgereisten Chor wie den Münchner Chorbuben.
Ein neues Zuhause haben die jungen Sänger (und Sängerinnen!) vor einem Jahr im Kellergeschoss des gerade fertiggestellten Jugendhauses von St. Bonifaz gefunden. Hier proben sie derzeit fleißig für ihr großes Jubiläumskonzert, das kommenden Samstag im Herkulessaal stattfindet.
Neben Volksliedern aus aller Welt, Opernpartien und Teilen aus der »Carmina Burana« stehen auch Ausschnitte aus dem Musical »Les Miserables« auf dem Programm. »Toll, auch mal ´was Modernes´ zu singen«, freuen sich viele junge Sänger, »nicht immer nur geistliche Werke.« Was ihnen besonders viel Spaß macht im Chor? Klar, das Singen! Aber das ist noch lange nicht alles.
Auch aufs gemeinsame Schwimmen- und Eisessengehen, aufs Fußballspielen und Tisch-Kicken im Spieleraum von St. Bonifaz möchte niemand verzichten. Und dann natürlich das Reisen! Über 150 Konzertreisen haben die Münchner Chorbuben in den letzten 50 Jahren unternommen, über 3000 Auftritte bewältigt. »Unsere Japan-Reise vor 5 Jahren, das war für mich der absolute Höhepunkt. Der tosende Applaus, die Begeisterung – Wahnsinn!«, schwärmt der 18jährige Erol.
Er singt schon seit 10 Jahren bei den Chorbuben und hat es wegen seiner Verdienste für die Gemeinschaft mittlerweile zum »Generalpräfekten« gebracht. »Bei uns geht es eben nicht nur ums Singen, sondern auch darum, schrittweise Verantwortung zu übernehmen«, erklärt Chorleiter Berhard Reimann.
Wer sich etwa durch besonders gewissenhaften Besuch der Proben, als Notenwart oder als Betreuer der kleinsten Sänger hervortut, steigt im »Parlament« der Chorbuben schrittweise auf: vom sogenannten »Unterhaus« ins »Oberhaus« und danach vielleicht sogar zum »Präfekten« und »Generalpräfekten«, der als eine Art Vertrauensmann und »rechte Hand« des Dirigenten fungiert. Bewährt hat sich auch das »Aufnahmeverfahren« der Chorbuben. »Bei uns gibt es keine offizielle Prüfung«, erklärt Reimann, »sondern eine etwa vierwöchige ´Schnupper-Probenphase´ vor Beginn der eigentlichen Ausbildung.«
Prinzipiell können sich alle Kinder (auch Mädchen, denn seit 1996 gibt es auch die »Münchner Chormädchen«!) für diesen »Schnupperkurs« anmelden. »Jeder ist herzlich willkommen«, betont Reimann. – Denn schließlich brauchen die Münchner Chorbuben (und Mädchen!) starken Nachwuchs für die nächsten 50 Jahre!
Das Jubiläumskonzert findet am Samstag, den 11. Oktober um 19. 30 Uhr im Herkulessaal statt. Kartenbestellung und Anmeldung für »Schnupper-Proben« unter Tel. 55 17 13 70. rme
Artikel vom 10.10.2002Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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