Münchner Stadtmeisterschaft geht an die Blauen

U19-Junglöwen als Derbysieger

Ungeschlagen: U19-Junglöwen gegen den FC Bayern. Foto: M. Burger

Ungeschlagen: U19-Junglöwen gegen den FC Bayern. Foto: M. Burger

München/Giesing · Der Vergleich zwischen den Junioren-Abteilungen des TSV 1860 und des FC Bayern München ist längst einer zwischen David und Goliath geworden. Zumindest was die wirtschaftliche Dimension anbelangt. Im Norden der Stadt, auf dem Campus des Rekordmeisters, wird ein Ensemble hochtalentierter Jugendlicher aus der ganzen Welt unterhalten. Auf dem grünen Rasen setzten sich am Sonntag dagegen die Junglöwen mit 3:2 (1:2) durch. Nach dem 0:0 im Hinspiel dürfen sich die Giesinger damit in dieser Spielzeit als Stadtmeister fühlen.

Welches Gefälle zwischen den Kadern der Roten und der Blauen herrscht, offenbart der Einsatz des Torschützen Jonah Kusi-Asare, einem schwedischen Junioren-Nationalspieler, den der FC Bayern in der abgelaufenen Winter-Transferperiode vom AIK Solna für eine kolportierte Ablösesumme von 4,5 Millionen Euro verpflichtete. Als 15-jähriger debütierte der 1,96 Meter große Mittelstürmer bereits in der ersten schwedischen Liga. In seiner Heimat gilt er als das vielversprechendste Talent seines Jahrgangs, wird dort bereits mit Zlatan Ibrahimovic verglichen. Etwas günstiger kauft der FC Bayern innerhalb der Landesgrenzen ein. Für den im Sommer 2022 nach München gewechselten 16-jährigen deutschen Junioren-Nationalspieler Noel Aseko Nkili von Hertha BSC soll Medienberichten zufolge »nur« eine Million Euro Ablöse plus eine weitere Million an Bonuszahlungen fällig gewesen sein.

Unter der Woche feierten die U19-Junioren der Bayern den Einzug ins Viertelfinale der UEFA Youth League. Mit einem 3:2 über ihre Altersgenossen von Feyenoord Rotterdam erreichten sie die Runde der besten acht Nachwuchsmannschaften Europas. Vor 521 Zuschauern auf dem Trainingsgelände der Löwen an der Grünwalder Straße brachte Raphael Ott den TSV 1860 München nach einer halben Stunde mit einem Kopfball verdient in Führung. Die Junglöwen waren bis dahin das spielbestimmende Team gewesen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit schlugen die Bayern zurück. Nach einem Eckball war Kusi-Asare mit dem Kopf zum 1:1 zur Stelle (40. Min.). Drei Minuten später drehten die Gäste die Partie. Lasse Faßmann spielte einen Rückpass auf Edon Avdija, ohne sich noch einmal zu vergewissern, wo sein Torwart stand – der Ball überquerte als Eigentor zum 1:2 die Linie (43. Min.).

Im zweiten Durchgang sorgte Mike Gevorgyan mit einem platzierten Schuss von der Strafraumgrenze für den Ausgleich (52. Min.). Die nun völlig offene Partie entwickelte sich zu einem chancenreichen Schlagabtausch mit dem glücklicheren Ende für die Weiß-Blauen. Wieder war es Gevorgyan, der nach einer scharfen Hereingabe von Christian Leone den Ball zum 3:2-Endstand ins Tor grätschte (79. Min.). »Es war nicht leicht, nach dem Nackenschlag so kurz vor der Pause, das Ruder wieder rumzureißen. Aber die Jungs haben Charakter gezeigt, sich super reingefightet«, lobte Junglöwen-Ausbilder Jonas Schittenhelm seine Mannschaft. Die U19-Junioren des TSV 1860 München gewannen im Kalenderjahr 2024 damit vier ihrer fünf Bundesliga-Spiele, unterlagen nur Tabellenführer TSG Hoffenheim.

(as)

Artikel vom 04.03.2024
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