Tag des offenen Denkmals im Münchner Nordosten

Oberföhring/Riem · Geschichte erleben

Nur einer von acht Trockenstadl der früheren Ziegelei Josef Haid in Oberföhring ist erhalten. Am Sonntag kann man das Denkmal besichtigen. Foto: bas

Nur einer von acht Trockenstadl der früheren Ziegelei Josef Haid in Oberföhring ist erhalten. Am Sonntag kann man das Denkmal besichtigen. Foto: bas

Oberföhring/Riem · Über 5.500 Denkmale warten am Tag des offenen Denkmals darauf, erkundet zu werden – bundesweit. Am Sonntag, 10. September, können Interessierte auch im Münchner Nordosten und Osten einige Bauwerke entdecken, die unter Denkmalschutz stehen und sonst teilweise nicht öffentlich zugänglich sind. Vielerorts bieten Fachkundige Führungen an.

In Oberföhring steht am Sonntag die Alte Ziegelei Interessierten offen. Die Reste der Ziegelei Josef Haid stellen die letzten zugänglichen Zeugnisse der einst florienden Ziegelei-Industrie im Münchner Nordosten dar. "Ohne Lehm daats München ned gebm", sagt ein Sprichwort, frei übersetzt: München wäre ohne Lehmziegel undenkbar. Fast alle in München verbauten Mauersteine stammen aus den Lehmgruben des Münchner Nordostens. Der Betrieb wurde 1964 eingestellt.

In einem neu entstandenen Wohngebiet in Oberföhring konnten das ehemalige Maschinenhaus einschließlich der 90 Jahre alten Maschinen sowie ein Trockenstadel erhalten werden. Seit 2014 bietet der Verein NordOstKultur dort regelmäßig Ziegeleiführungen an, so auch am Tag des offenen Denkmals um 14, 15.30 und 17 Uhr. Bei der Führung wird auch der Arbeitsprozess der Ziegelproduktion vom Formen bis zum Trocknen erläutert. Treffpunkt ist an der Adresse Zur Alten Ziegelei 15. Der Zugang ist nur teilweise barrierefrei möglich.

Seit 990 bekannt: die Riemer Kirche

Auch der katholische Pfarrverband Vier Heilige Trudering Riem beteiligt sich am Tag des offenen Denkmals. In St. Martin Riem (Martin-Empl-Ring 15), der ältesten Kirche des Stadtbezirks, finden von 9 bis 18 Uhr regelmäßig Führungen statt. Wer möchte, kann die Führung auch selbst per App an seinem Smartphone durchführen. Zudem ist eine kleine Ausstellung mit einer Auswahl historischer Unterlagen zu sehen. Der Eintritt ist kostenlos und barrierefrei. Eine Anmeldung für die Führungen ist nicht nötig.

Bereits um 990, in der Zeit des Freisinger Bischofs Abraham, ist für Riem eine Kirche nachgewiesen. 1568 zeigt eine Apianische Landtafel das kleine Dorf mit einer Kirche. Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Langhaus von St. Martin abgetragen und vergrößert wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg wurde die im alten Dorfkern von Riem gelegene Kirche stark beschädigt und daher ab 1946 instandgesetzt und neu gestaltet.

Entlang des Kreuzwegs in Berg am Laim

In Berg am Laim besteht die Möglichkeit, an einer Führung über den örtlichen Kreuzweg teilzunehmen. Er ist einer der letzten in München unter freiem Himmel. Eine örtliche Initiative hat sich erfolgreich für die Erhaltung und baldige Wiederherstellung des Kreuzwegs eingesetzt. Die Historikerin Christl Knauer-Nothaft führt und erzählt Wissenswertes zur Geschichte des Ortes. Treffpunkt ist um 15 Uhr an der Pfarrwiese von St. Michael (Johann-Michael-Fischer-Platz 1). Die Teilnahme ist kostenlos möglich.

Die Mohr-Villa in Freimann (Situlistraße 73-75) öffnet am Sonntag, 10. September, von 14 bis 18 Uhr ihre Türen. Dabei werden zwei Kunstausstellungen eröffnet, außerdem finden Führungen durch das Ensemble statt. Das denkmalgeschützte Anwesen stammt aus der Gründerzeit, heute dient es als Kulturzentrum.

Weitere Informationen und das komplette Programm zum Tag des offenen Denkmals finden Interessierte unter www.tag-des-offenen-denkmals.de

Benjamin Schuldt

Artikel vom 05.09.2023
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