Installation in der Lothringer 13 Halle

Haidhausen · Bäume als Schallplatten

Christiane Huber (rechts) im Bialowieza-Wald. Foto: Lucy Sosnowska

Christiane Huber (rechts) im Bialowieza-Wald. Foto: Lucy Sosnowska

Haidhausen · Anfang März lädt Christiane Huber zum zweitägigen, öffentlichen Try-Out der performativen Installation „Scratching Trees”, die sich mit dem Bialowieza-Wald, dem ältesten Flachland-Urwalds Europas, seinen Bewohnern und seiner Historie befasst. Zu sehen ist die Installation am 3. und 4. März in der Lothringer 13 Halle (Lothringer Straße 13).

Im Rahmen der performativen Installation „Scratching Trees” findet ein zweitägiges öffentliches Try-Out statt. Am Freitag, 3. März, von 21 bis 22 Uhr, können die Besucher „im Dunkeln den Erinnerungen der Bäume lauschen". Am Samstagmorgen, von 6.30 bis 7.30 Uhr, lautet das Motto "Wach auf im Wald und frühstücke mit uns im Anschluss". Der Eintritt ist jeweils frei.

Wenn Wisente im Chor singen

In „Scratching Trees, Volume#1" manifestieren sich Stimmen und Geister aus unsichtbaren Vergangenheiten, Gegenwarten und Zukünften des Bialowieza-Waldes, der an der Grenze zwischen Polen und Belarus liegt. Erstmalig singen in der Lothringer 13 Halle Wisente im Chor über ihre Liebe zur Abwesenheit und der Sehnsucht nach Unsichtbarkeit. Performer berichten von den Massakern und der Gewalt, die Juden und Partisanen während der deutschen Besatzung des Waldes erlitten. „Scratchings Trees, Volume#1" versteht den Baum als (Schall)Platte und sucht beim Abtasten von Jahresringen nach gewaltvoll verdrängten Narrationen. Die Geschichte vom Idyll des Waldes zeigt hier ihre unheimliche Seite.

Artikel vom 22.02.2023
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