Besonders Bildungsangebot: Fußballstadien öffnen sich für Schulklassen

Freimann · "Lernen mit Kick" am FC Bayern Campus

Bildung am Ball: die AWO, der FC Bayern, die DFL-Stiftung und die Stadt München sind überzeugt vom Lernort Stadion, hier am FC Bayern Campus. Foto: Stefanie Halbinger

Bildung am Ball: die AWO, der FC Bayern, die DFL-Stiftung und die Stadt München sind überzeugt vom Lernort Stadion, hier am FC Bayern Campus. Foto: Stefanie Halbinger

Freimann · Münchner Schülerinen und Schüler tauschen ihr Klassenzimmer gegen ein Stadion ein und erleben nebenbei eine ganz besondere Lernatmosphäre. Beim kostenlosen, außerschulischen Bildungsangebot „Lernen mit Kick“ können Kinder und Jugendliche Workshops besuchen und sich austauschen.

Die Themen sind vielfältig: Medienpädagogik, Nachhaltigkeit, Gewaltprävention, der Umgang mit Geld oder das eigene Konsumverhalten. Peer-Trainer kommen zu den Themen Gleichberechtigung, Vorurteile, Geschlecht und Identität zum Einsatz – immer mit Blick auf Fußball, Gesellschaft und vor allem auf die Lebenswelt der jungen Menschen.

„Bildung kann an verschiedenen Orten stattfinden, auch in Stadien und Sportstätten“, sagte Bürgermeisterin Verena Dietl bei der Auftaktveranstaltung von „Lernen mit Kick“ auf dem FC Bayern Campus in Freimann. Gerade nach der Corona-Pandemie sei es wichtig, dass Kinder und Jugendliche sich in Präsenz treffen und über vielfältige Themen austauschen können. Dabei sollen die gegenseitige Wertschätzung und der Respekt im Vordergrund stehen. „Ich bin überzeugt, dass die Jugendlichen die Gespräche und Begegnungen als ein besonderes Erlebnis in Erinnerung behalten“, unterstrich Dietl.

Die Idee stammt aus England

Sport und Fußballgeschichte mit außerschulischer Bildung verbinden – die DFL-Stiftung, der FC Bayern und die Stadt München unterstützen das Projekt und verfolgen hier gemeinsame Ziele. Das Projekt gibt es bereits seit sieben Jahren, es ist Teil des Vereins „Lernort Stadion“, der deutschlandweit Bildungsangebote für Schüler in Stadien anbietet. Die Idee kommt ursprünglich aus England, um die Stadien, die unter der Woche leerstanden, sinnvoll zu nutzen. Da das Olympiastadion renoviert werden muss, ist das Projekt jetzt an den FC Bayern Campus umgezogen. „Für uns war es von Anfang an wichtig, in Zeiten der Globalisierung und Internationalisierung auch ein Münchner Projekt zu unterstützen“, sagte der ehemalige FCB-Torwart Raimond Aumann. „Wir haben uns dafür entschieden, weil wir auch junge Leute begeistern wollen.“

Treffen mit den Bayern-Spielerinnen

Mit dem Umzug an den Campus wurde auch das Format der wöchentlichen Workshops angepasst. Statt einer Stadionführung durch die historische Sportstätte inmitten des Olympiaparks können sich die Teilnehmenden nun im Rahmen eines „Erzählcafés“ mit Spielerinnen der FC Bayern Frauen sowie Jugendfußballern des FC Bayern Campus treffen. „Die Mannschaft und ich haben große Lust darauf, dabei zu sein und die Denkweise der Jugendlichen kennenzulernen. Davon können beide Seiten profitieren“, sagte Mala Grohs, Torhüterin beim FC Bayern: "Wahrscheinlich könnte man mit diesen Themen ein ganzes Schuljahr füllen und nicht nur einen Tag."

Die Nachfrage ist groß, weiß Moritz Janke, Leiter des Projekts: „Früher konnten wir drei Termine pro Woche anbieten, derzeit leider nur einen.“ Mit dem Umzug auf den Campus musste das Kursangebot reduziert werden. Zukünftig findet hier jeden Donnerstag ein Workshop statt. Um das Angebot zu vergrößern, sucht das Projekt noch weitere sportliche Lernorte. Als zweiter Standort wäre das Grünwalder Stadion denkbar. Den Vorschlag greift Bürgermeisterin Verena Dietl gerne auf, sie verspricht, mit den Verantwortlichen das Gespräch zu suchen. Weitere Informationen gibt es unter www.lernort-stadion.de

Artikel vom 13.02.2023
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