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Hauswirtschaftsschule feiert stolzes Jubiläum
Landkreis Ebersberg · 70 Jahre alt geworden
Katharina Binsteiner (Leiterin der Landwirtschaftsschule Ebersberg), Studierende der Hauswirtschaft , Landrat Robert Niedergesäß, Sunhild Bleier (ehemalige Schulleiterin), Liane Rauch (ehem. Studierende Hauswirtschaftssemester 1971/72) Studierende der Hau
Landkreis Ebersberg · Wir schreiben den 10. November 1952: Das Gebäude Wasserburger Straße 2 – die Hauswirtschaftsschule Ebersberg nebst Internat – ist fertiggestellt. Im Rahmen eines großen Festaktes zur Einweihung mit mehr als 300 Gästen hält auch der damalige Direktor der Landwirtschaftsschule Ebersberg, Josef Friedrich, eine Rede; darin hebt er drei „große Aufgaben“ hervor, die die Schülerinnen später als Bäuerinnen auf einem Hof zu meistern hätten: die Erziehung der Kinder, die Sorge um das leibliche Wohl des Bauern und seiner Hilfskräfte sowie die Pflege des Austragsbauernpaares. „Hier in dieser Schule sollt Ihr lernen, was eine Bauersfrau wissen und können muss, um dieser dreifachen Berufung gerecht zu werden.“
Heute im Fokus: Management, Nachhaltigkeit und Regionalität. Sieben Jahrzehnte später, Ende Oktober: mit einem kleinen Festakt begeht die Hauswirtschaftsschule Ebersberg die vergangenen erfolgreichen 70 Schuljahre; sieben Jahrzehnte, in denen sich der Fokus der Bildungsstätte an der Wasserburger Straße gewandelt hat. Dazu Schulleiterin Katharina Binsteiner: „Heute geht es an der Schule nicht mehr ausschließlich um die spätere Tätigkeit als Bäuerin.“ Heute werden den Studierenden an der Landwirtschaftsschule Ebersberg, Abteilung Hauswirtschaft unter anderem Managementfähigkeiten wie auch profundes Wissen rund um gesunde nachhaltige Ernährung mit regionalen und saisonalen Produkten vermittelt. „Und auf dem Stundenplan finden sich zum Beispiel auch Fächer wie Landwirtschaft, Erwerbskombinationen oder Kommunikation, Berufs- und Arbeitspädagogik.“
Nicht nur Lernort für die Schüler
Die Hauswirtschaftsschule ist bereits 1949 eingerichtet worden, damals auf
Schloss Falkenberg in Moosach. Im Mai 1950 erfolgt die Grundsteinlegung
für das heutige Amts- und Schulgebäude an der Wasserburger Straße – bis
heute nicht nur ein Lernort, sondern auch einer, an dem man Freundschaften
fürs Leben schließt. Jedenfalls sieht das die ehemalige Schülerin des Hauswirtschaftssemesters
1971/72 - Liane Rauch - so. Mit 14 Jahren hat sie auf dem elterlichen Betrieb
zu lernen begonnen. „Im Anschluss die Hauswirtschaftsschule zu besuchen
und im Internat zu wohnen, das war ein Highlight für mich“, erinnert sich
die heute 68jährige. Nach wie vor trifft sie regelmäßig vier Freundinnen,
mit denen sie zusammen die Schulbank der Hauswirtschaftsschule gedrückt
hat. Und noch ein „Relikt“ von damals begleitet Liane Rauch seit damals:
in der Weihnachtszeit wünscht sich ihre Familie jedes Jahr `Falsches Butterbrot´.
„Diese Plätzchen habe ich im Unterricht bei Sunhild Bleier gebacken.“
Sunhild Bleier, ebenfalls zu Gast bei der Jubiläumsfeier 2022, kennt
die Schule seit den 1970er Jahren; erst als Lehrkraft und von 1994 bis 2004
als Schulleiterin. „Es war eine schöne Zeit, sonst wäre ich auch nicht so
lange geblieben!“ Als Gründe dafür zählt Bleier nicht nur den Zusammenhalt
unter den Lehrkräften der Abteilung Hauswirtschaft und den `guten Draht´
ins Landratsamt – dem Sachaufwandsträger für die Landwirtschaftsschule –
auf. Der Hauptgrund dafür: die Schülerinnen. „Denn Sie sind freiwillig hier
und wissen, was und wofür sie lernen. Mit Ihnen zu arbeiten, bereitet den
Lehrenden Freude!“ Außerdem habe es viel Spaß unter dem Dach des Schulhauses
gegeben. Einmal, so erinnert sich die heute 80jährige, hätten Schülerinnen
und Schüler der Landwirtschaftsschule einer ihrer Vorgängerinnen einen unvergessenen
Streich gespielt: zu einem Geburtstag spendierte diese dem Kollegium Wein
aus dem Kellergewölbe des Schulhauses. Der schmeckte aber wie Wasser. „Erst
Jahre später hat sie erfahren, dass der Alkohol mit einer Spritze durch
Wasser ersetzt worden war.“
Gaumenfreunden zum festlichen Jubiläum
Beim 70jährigen Jubiläum der Hauswirtschaftsschule ist das jedenfalls ganz anders: die Himbeer-Zitronen-Bowle enthält Alkohol. Dazu reichen die 22 Studierenden des Hauswirtschaftssemesters 2022/23 zig süße und salzige Köstlichkeiten aus der Schulküche. Nicht zuletzt aus diesem Grund komme er immer wieder gerne ins Haus, betont Landrat Robert Niedergesäß in seinem Schlusswort.
Artikel vom 29.11.2022Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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