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Haidhausen · Neues Erinnerungszeichen in der Trogerstraße

Zur Einweihung des Erinnerungszeichens für Benno und Anna Neuburger reisten ihre Nachkommen aus den USA an, darunter Enkel Bruce Neuburger (hinten links). Foto: Tom Hauzenberger
Haidhausen · Die Trogerstraße 44: heute eine gewöhnliche Adresse im nördlichen Haidhausen, nahe des Prinzregentenbads, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Heimat von Anna und Benno Neuburger – bis sie 1942 von den Nationalsozialisten ermordet wurden. Seit kurzem steht vor dem Haus ein Erinnerungszeichen für das jüdische Ehepaar.
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München gedenkt seinen im Nationalsozialismus verfolgten Mitbürger
Benno Neuburger wurde 1871 in München geboren, nach einer kaufmännischen Ausbildung trat er in das väterliche Immobiliengeschäft ein. Im Jahr 1907 heiratete er Anna Einstein aus Laupheim und gründete mit ihr eine Familie, die in der Trogerstraße 44 lebte – damals befand sich die Adresse in Bogenhausen. Das jüdische Paar hatte drei Kinder, von denen eines wenige Tage nach der Geburt verstarb.
1938 zwangen die Nationalsozialisten Benno Neuburger, sein Geschäft aufzugeben, und brachten ihn für mehrere Monate ins KZ Dachau. Am 20. September 1941 verschickte Neuburger die erste Postkarte, in der er sich anonym gegen die NS-Verbrechen auflehnte und Hitlers Massenmord an den jüdischen Mitbürgern anprangerte.
Weitere Karten folgten bis zum März 1942, als er von der Gestapo verhaftet und wegen Hochverrats angeklagt wurde. Am 20. Juli 1942 verurteilte ihn der Berliner Volksgerichtshof zum Tode. Am 18. September wurde Benno Neuburger im Alter von 71 Jahren im Berliner Gefängnis Plötzensee hingerichtet.
Seine Ehefrau Anna Neuburger wurde am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert. Am 18. September 1942 wurde sie von dort in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und einen Tag später im Alter von 65 Jahren ermordet. Die beiden Kinder Johanna und Fritz Neuburger waren bereits in den Jahren 1937 und 1938 in die Vereinigten Staaten emigriert, wo sie jeweils Familien gründeten.
"Ein kleiner Teil der Verantwortung"
Zur Einweihung des Erinnerungszeichen für das Ehepaar Neuburger fand vor kurzem eine Gedenkveranstaltung in der Villa Stuck statt, zu der zahlreiche Nachkommen von Anna und Benno Neuburger angereist waren. Die meisten kamen aus den USA, darunter Enkel Bruce Neuburger.
„Was den jüdischen Bürgerinnen und Bürgern unserer Stadt im Nationalsozialismus angetan wurde, können wir nicht ungeschehen machen", sagte Münchens Zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden: "Aber wir haben die Pflicht, uns unserer Verantwortung für die Verbrechen zu stellen, die im Namen Deutschlands begangen wurden. Die Erinnerungszeichen für Anna und Benno Neuburger verkörpern einen kleinen Teil dieser Verantwortung und geben diesen beiden mutigen Menschen symbolisch einen Platz in unserer Stadtgesellschaft zurück.“ Im Anschluss wurde am ehemaligen Wohnort des jüdischen Ehepaars in der Trogerstraße 44 das Erinnerungszeichen an die Öffentlichkeit übergeben.
Erinnerungszeichen werden seit 2018 an Orten angebracht, an denen Menschen lebten, die von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Die Erinnerungszeichen bestehen aus gebürstetem Edelstahl und sind vergoldet. Es gibt sie in zwei Ausführungen: als Wandtafeln an der Fassade und als Stelen auf öffentlichem Grund. Erinnerungszeichen enthalten die wichtigsten Lebensdaten, Angaben zum Schicksal und, sofern vorhanden, ein Bild. Durch die gelochte Oberfläche können die Informationen auch ertastet werden. In der Stadt München gibt es bereits über 120 Erinnerungszeichen.
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