Klangbotschaften der Hoffnung

Zorneding · Benefizkonzert zugunsten der ukrainischen Hilfsorganisation „Way Home“

Der ukrainische Pianist Kyrill Korsunenko gibt im Martinstadl Zorneding ein Benefizkonzert.  Foto: VA

Der ukrainische Pianist Kyrill Korsunenko gibt im Martinstadl Zorneding ein Benefizkonzert. Foto: VA

Zorneding · Klangbotschaften der Hoffnung: Der ukrainische Pianist Kyrill Korsunenko gibt am Sonntag, 31. Juli, um 18 Uhr im Martinstadl Zorneding ein durch den Kulturverein Zorneding-Baldham veranstaltetes Benefizkonzert. Die Einnahmen des Abends, zu dem auch die in Zorneding lebenden ukrainischen Flüchtlinge eingeladen werden, gehen an die Odessa Charity Foundation „Way Home“, für die die Schwester des Pianisten in leitender Funktion arbeitet.

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Derzeit hat die bereits 1997 gegründete und mehrfach ausgezeichnete Hilfsorganisation eine Initiative um eine moderne Vakuumtherapie gestartet, die eine schnellere Heilung von schweren Wunden unterstützt.

Kyrill Korsunenko, der 1991 in Kiew geboren wurde, absolvierte sein Studium an der dortigen Musikhochschule sowie ab 2012 in Köln und Fiesole u. a. bei der georgischen Pianistin Eliso Virsaladse. Weitere Impulse erhielt der Preisträger internationaler Wettbewerbe durch Musiker wie Dmitri Bashkirov und Pavel Gililov.

Für sein Zornedinger Konzert hat Korsunenko Werke von drei ukrainischen Komponisten ausgewählt. Den Auftakt des Abends bildet der Variationszyklus „Die ukrainischen Pysanky“ der 1939 in Kiew geborenen Komponistin Lesja Dytschko, die darin die ukrainische Tradition buntbemalter Ostereier als Symbol des Lebens und der Hoffnung in leuchtenden Klangbildern nachzeichnet. Anschließend erklingen nach vier Präludien und Fugen aus Johann Sebastian Bachs „Wohltemperiertem Klavier“, die mit der Abfolge ihrer Tonarten den Namen B-A-C-H ergeben, die Fünf Präludien op. 44 von Borys Ljatoschynskyj: ein ausdrucksgeladenes Bekenntniswerk, das der Kiewer Kompositionsprofessor 1942/43 zur Zeit seiner Evakuierung während des Zweiten Weltkriegs schrieb.

Als lichten Schlusspunkt des Konzerts interpretiert Korsunenko die Klaviersonate in Cis-Dur von Wassyl Barwinskyj, der mittlerweile als Figur des Widerstands der ukrainischen Kultur gegen Fremdherrschaft und Unterdrückung wiederentdeckt wurde. 1948 wurde der Rektor der Musikhochschule in Lwiw (damals Lemberg) für zehn Jahre in Sibirien interniert und versuchte nach seiner Freilassung, seine vernichteten Partituren aus dem Gedächnis zu rekonstruieren. Das Manuskript seiner 1909 im Alter von 21 Jahren komponierten Sonate in Cis-Dur, die zu den wichtigsten ukrainischen Klavierwerken des 20. Jahrhunderts zählt, wurde 1983 in Kanada wiedergefunden: ein farbenreiches Frühwerk, das in seiner pastoralen Poesie durch die Naturschönheiten der ukrainischen Landschaft inspiriert ist.

Karten im Ticketshop (26 Euro) über www.kulturverein-zorneding-baldham.de bei Steffi’s Schreibwaren in Zorneding oder an der Abendkasse. Es wird empfohlen, während des Besuchs eine Mund-/Nasenbedeckung (möglichst FFP2-Maske) zu tragen.

Artikel vom 24.07.2022
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