Lebendige Erinnerungskultur

Tanz-Theater-Projekt erhält Intercultural Innovation Award

München · Seit sieben Jahren arbeiten das NS-Dokumentationszentrum München und der Verein Spielen in der Stadt gemeinsam an einer lebendigen Erinnerungskultur. Aus dieser Zusammenarbeit ist das Projekt „Always remember. Never forget“ entstanden, das verschiedene Film-, Tanz-,Theater- und Performance-Formate für, von und mit Schüler*innen entwickelt hat.

Nun hat dieses Projekt den renommierten internationalen Intercultural Innovation Award erhalten.

Der Preis zur Förderung des interkulturellen Dialogs und des Aufbaus integrativer Gesellschaften wird jährlich an zehn internationale Projekte aus unterschiedlichen zivilgesellschaftlichen Bereichen vergeben und gemeinschaftlich gestiftet von der United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC) und der BMW Group.

Die ausgezeichneten Projekte überzeugen durch Relevanz, Qualität, Klarheit, Innovationskraft, messbare Wirkung, Nachhaltigkeit und ihren Modellcharakter. Das Preisgeld in Höhe von 20.000 US-Dollar ist verbunden mit einer betriebswirtschaftlichen und strategischen Projektförderung.

Gerade in heterogenen Gruppen, in denen Jugendliche mit verschiedenen sozialen und kulturellen Erfahrungen zusammenarbeiten, sehen das NS-Dokumentationszentrum München und Spielen in der Stadt e.V. eine große Chance, zur demokratischen Teilhabe anzuregen und durch die Auseinandersetzung mit der NS-Zeit einen Beitrag zu einem Miteinander zu leisten, das an demokratischen Grundwerten orientiert ist. Kunst und Bewegung als Mittel der Auseinandersetzung bieten bisher oft wenig beachtete Möglichkeiten im Umgang mit dem Nationalsozialismus.

Das Verhältnis von Individuum und Gruppe, die – vermeintlich – schützende Masse, die Einsamkeit, Widerstand, die schrittweise Normalisierung und vieles mehr kann dabei körperlich erfahren werden. Für die Schüler*innen entsteht ein Raum, in dem eigene Zugänge und Herangehensweisen gefunden und individuell künstlerisch umgesetzt werden können. Am 21. Dezember, 20 Uhr, ist das aktuelle Projekt von „Always remember. Never forget“ im schwere reiter, Dachauer Straße 114, zu sehen. „Um 2 Uhr nochmal Kaffee“ ist eine Film-Tanz-Theater-Performance über einen „vergessenen Ort“, das „Judenlager Milbertshofen“.

Artikel vom 25.11.2021
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