Verbunden bleiben

Otterfing · Bürgermeister Michael Falkenhahn zieht nach einem Jahr Bilanz

Bürgermeister Michael Falkenhahn hat es bislang nicht bereut, als Bürgermeister für Otterfing im Amt zu sein, ganz im Gegenteil, wie er betont! Foto: hw

Bürgermeister Michael Falkenhahn hat es bislang nicht bereut, als Bürgermeister für Otterfing im Amt zu sein, ganz im Gegenteil, wie er betont! Foto: hw

Otterfing · "Ich komme jeden Tag gerne ins Rathaus, es ist ein wunderbarer Beruf als Bürgermeister tätig zu sein", betont Michael Falkenhahn (SPD), der vor rund einem Jahr in die Fußstapfen von Jakob Egelseder getreten ist, der zuvor 18 Jahre lang die Geschicke Otterfings gelenkt hat.

Allerdings, so betont Falkenhahn, hätte er sich durchaus einen anderen Einstieg in sein neues Amt gewünscht. Statt zahlreicher persönlicher Gespräche und Begegnungen gab es viel Zeit sich ins kommunalpolitische Tagesgeschäft einzuarbeiten. Dennoch, Otterfing ist dafür bekannt, die Gemeinschaft und die Traditionen zu pflegen und so ist das auch in Zeiten von Corona, nur eben in anderer Form und abgespeckter Weise passiert.

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Das Rathaus hat hier seinen Beitrag geleistet, denn erst der Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft mache einen Ort zur Heimat, so Falkenhahn. Da wurden Kunstausstellungen in Schaufenstern veranstaltet, ein Kulturpfad ins Leben gerufen, eine Ostereier-Aktion durchgeführt und an Fasching Krapfen verteilt. Natürlich alles Corona-konform, betont Michael Falkenhahn. Auch die Senioren habe man nicht vergessen. Gemeinsam mit der Nachbarschaftshilfe Otterfing, dem Arbeitskreis Soziales und dem Seniorenbeauftragten habe man eine Online-Offensive ins Leben gerufen, die auch die Senioren nicht ausschloss. Hier konnten sich die betroffenen Bürger bei der Gemeinde entsprechende Tablets ausleihen und auf Wunsch auch einen Online-Paten gleich dazubekommen.

Der sogenannte Online-Pate habe dafür gesorgt, dass man die wichtigsten Funktionen sicher beherrschen könne und so beispielsweise mit Enkeln, die man ja nicht persönlich treffen durfte und sollte, in Kontakt bleiben konnte.

Weitere Online-Paten würden noch gesucht, denn die Aktion sei gut angenommen worden, betont Otterfings Rathauschef. Wer mag, kann das Tablett auch erwerben, wem dazu die Mittel fehlen, könne es auch weiterhin ausleihen, solange es noch benötigt werde. "Wir haben auch ein entsprechendes Spendenkonto unter dem Motto 'Otterfing hilft', damit wir in solchen Fällen schnell und unbürokratisch helfen können", informiert Michael Falkenhahn weiter. Aber natürlich spielt sich das Gemeindeleben nicht nur in Form von gemeinsamen Erlebnissen ab.

Wichtige Themen wurden auch im vergangen Jahr in Otterfing vorangetrieben. So fanden bereits zwei Online-Info-Abende zum Thema "Windenergie" statt. Da nicht alle Bürger an Online-Veranstaltungen teilnehmen wollen oder können, hat die Gemeinde zum Thema ebenfalls einen Flyer entwickelt und informiert darin über den aktuellen Sachstand. Die bisherigen Ergebnisse der Voruntersuchungen hätten gezeigt, dass die Aufstellung einer Windkraftanlage sowohl ökologisch als auch ökonomisch vertretbar sei, so der Bürgermeister. Weitere Untersuchungen stünden noch aus, aber bislang stehe man der Sache positiv gegenüber. Entschieden sei freilich noch nichts, betonte Michael Falkenhahn.

Der Strom, der mittels Windrad erzeugt werden könnte, entspricht in etwa dem Verbrauch an Strom, den die Otterfinger Privathaushalte verbrauchen. Wer die Energiewende wolle, werde am Ende um Windkraft nicht herumkommen, denkt Michael Falkenhahn. Natürlich werde sich der Gemeinderat aber noch intensiv weiter beraten und auch die Bürger noch verstärkt in die Meinungsbildung miteinbeziehen. Ebenfalls habe man beschlossen, einen dritten Brunnen im Umgriff der beiden anderen bereits existierenden Brunnen zu bauen. Notwendig sei dieser Schritt, um auch in Zukunft die Wasserversorgung der Gemeinde zu sichern, so Falkenhahn. Ein Mehrgenerationenprojekt wolle der Gemeinderat ebenfalls in Angriff nehmen, denn Wohnraum sei heiß begehrt in Otterfing. Vor allem bezahlbare Wohnungen für junge Leute oder aber Senioren seien rar.

Ein Quartiersmanager soll die Gemeinde in Zukunft bei diesem Prozess begleiten, erklärt Michael Falkenhahn. Die staatlichen Fördermittel für so eine Stelle seien schon beantragt. Gemeinsam mit den anderen Bürgermeistern der Nord-Gemeinden im Landkreis Miesbach wolle man zudem die Ausweitung der MVG-Räder beantragen. Hiermit könne man den Verkehr zumindest teilweise entzerren, hofft Michael Falkenhahn. Ideen für eine weitere Verbesserung seiner Heimatgemeinde gebe es viele, jetzt gelte es aber erst einmal abzuwarten, wie hoch der finanzielle Schaden sein werde, der der Gemeinde durch Corona entstehe. "Das lässt sich derzeit noch gar nicht genau beziffern, das ganze Ausmaß wird man sowieso erst in zwei bis drei Jahren abschätzen können", fürchtet Falkenhahn. Nur gemeinsam könne man den Ort jetzt weiterentwickeln, betont der Otterfinger Bürgermeister. Schon einmal auf den Weg gebracht ist der Radweg zwischen Otterfing und Holzkirchen entlang der S-Bahn.

Vor allem die Schüler sollen den künftigen Radweg für ihre Fahrten in die weiterführenden Schulen nutzen können, aber natürlich auch alle anderen Pendler und Radfahrer. Wenn Michael Falkenhahn dann doch mal entspannen muss von seiner Tätigkeit als Bürgermeister, greift er zuhause zum Kochlöffel. Und das sogar meisterlich. So gut, dass er 2018 sogar bei der Küchenschlacht im ZDF aufgetreten ist.

Ein Patentrezept für die Meisterung der Corona-Krise habe er zwar nicht in der Schublade, doch sei er zuversichtlich, dass die Dorfgemeinschaft ideenreich mit den neuen Bedingungen umgehen wird. hw

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Artikel vom 28.04.2021
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