Wie bunte Vögel am Himmel

Neugründung eines Gleitschirm-Schleppvereins in Aying

Ein Blick von ganz oben auf die Heimat, ein großes Vergnügen. Foto: FL-Aying Eagles

Ein Blick von ganz oben auf die Heimat, ein großes Vergnügen. Foto: FL-Aying Eagles

Aying · Eine Gruppe begeisterter Gleitschirmflieger hat jetzt kürlich den Verein „Fl-Aying Eagles“ gegründet, um ein altes und fast vergessenes Fluggebiet in Aying wieder aufleben zu lassen. Das Startgelände liegt im Westen zwischen der Staatsstraße 2078 und dem Hofoldinger Forst und wurde bereits in den 90er Jahren als Schleppgelände zugelassen.

Künftig werden sich die Ayinger bei gutem Flugwetter über bunte Farbtupfer am Himmel freuen dürfen.

Gleitschirme können nicht nur von Bergen starten, sondern – genau wie Segelflugzeuge – auch per Seilwinde in die Höhe gezogen werden. Tatsächlich werden die weitesten Flüge nach einem Windenschlepp geflogen. Das Ziel der weltbesten Piloten liegt bei 600 km, wobei die besten Chancen dafür im Nordosten Brasiliens bestehen.

Auch in Deutschland wird seit langem geschleppt. Außerhalb des Alpenraums ist der Windenschlepp sehr beliebt, bedeutet er doch für die Piloten oft die einzige Möglichkeit vor Ort zu fliegen. Der weiteste Flug mit einem Start an der Winde ging über 375 km weit. Und das ohne Motor, völlig lautlos und nur durch die Thermik der Luft getragen!

Das Gleitschirmstartgelände in Aying wurde bereits in den 90er Jahren zugelassen. Nachdem der damalige Betreiber das Fliegen aber aufgegeben hatte, geriet das Gelände in Vergessenheit. Jetzt gründete eine Gruppe begeisterter Gleitschirmflieger den Verein „Fl-Aying Eagles“ und will jetzt das Fluggebiet wieder aufleben lassen.

Hermann Klein, Vorsitzender der „Ayinger Adler“ und früherer Gewinner der Deutschen Gleitschirm Liga, freut sich über die einzigartige Lage des Gebiets: „Die Endmoränenlandschaft im Osten Ayings ist thermisch sehr aktiv. Sie erlaubt Flüge bis nach Österreich oder Tschechien und nach Westen sollten Flüge bis zum Bodensee möglich sein.“

Hans Springer, Stellvertretender Vorsitzender und Geländewart, fiebert ebenfalls der kommenden Streckenflugsaison entgegen, die im Frühjahr 2021 beginnt: „Meine Frau und ich sind früher beide Gleitschirm geflogen. Dann kamen die Kinder – und wir nicht mehr in die Luft. Dass wir jetzt quasi vor der Haustür abheben können, erlaubt uns, dieses wunderschöne Hobby wieder öfter ausüben zu können – ohne lange Autofahrten und ohne großen Zeitaufwand.“

In Deutschland wird das Gleitschirmfliegen durch den Deutschen Hängegleiter Verband (www.dhv.de) organisiert. Der DHV kümmert sich im Auftrag des Bundesluftfahrtamts um den Flugbetrieb von Hängegeleitern (Drachen) und Gleitschirmen. Er ist zuständig für die Ausbildung der Piloten, die Prüfung und Zulassung der Fluggeräte sowie der Start- und Landeplätze. Mit seinen knapp 40.000 Mitgliedern ist der DHV der größte Dachverband seiner Art weltweit.

In Aying soll es im Frühjahr 2021 richtig losgehen. An schönen Tagen könnten also künftig die bunten Vögel am Himmel zu sehen sein. Wer mehr erfahren will, findet auf www.fl-aying-eagles.de weitere Informationen.

Artikel vom 10.02.2021
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...