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"Ein Zeichen gegen Rechtsextremismus"
München · Hilfsfonds Oktoberfest-Attentat eingerichtet
Das Denkmal am Ort des Oktoberfest-Attentats ist im September 2008 eingeweiht worden. Foto: gemeinfrei
München · Am 26. September 1980 wurde das Oktoberfest in München Ziel des schwersten rechtsextremistischen Anschlags in der deutschen Nachkriegsgeschichte. Die Bundesrepublik Deutschland, der Freistaat Bayern und die Landeshauptstadt München haben sich im Vorfeld des 40. Jahrestags des Oktoberfestattentats darauf verständigt, gemeinsam einen Fonds aufzusetzen, aus dem Betroffene, die heute noch unter gesundheitlichen Beeinträchtigungen leiden, eine Solidarleistung beziehen können.
Am 26. September 1980 starben zwölf Menschen am Haupteingang auf dem Oktoberfest durch eine Bombe, 211 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt
„Die gemeinsame Verwaltungsvereinbarung ist nun unterschrieben", erklärt Bayerns Sozialministerin Carolina Trautner (CSU). "Damit haben wir die politischen Beschlüsse zügig umgesetzt, so dass die Betroffenen ab sofort Anträge auf die Solidarleistung stellen können. Wir setzen damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und stellen uns an die Seite der Betroffenen, denen unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt. Zu groß ist das Leid, das das Leben vieler Betroffener auch heute noch immer prägt.“
„Mir ist bewusst, welche tiefen Spuren dieser Anschlag bei all jenen hinterlassen hat, die vor 40 Jahren selbst schwer verletzt und traumatisiert wurden oder einen geliebten Menschen verloren haben", betont Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). "Den Betroffenen, Überlebenden und Hinterbliebenen gebührt Solidarität, Mitgefühl und Anteilnahme. Viel zu lange wurden die Betroffenen mit den Folgen des Anschlags alleingelassen. Dafür möchte ich mich, im Namen der Landeshauptstadt München, ganz ausdrücklich entschuldigen.“
Namentlich Bekannte erhalten Formulare
Nun werden den bislang namentlich bekannten Betroffenen ein Informationsschreiben sowie die Antragsformulare übersandt. Die Betroffenen haben die Möglichkeit, bei der Landeshauptstadt München, die den Fonds verwaltet, eine Solidarleistung zu beantragen. „Hierbei hat für uns höchste Priorität, dass die Antragstellung so unbürokratisch wie möglich erfolgen kann und die Überlebenden möglichst nicht erneut traumatisiert werden", erläutert Reiter.
Die Landeshauptstadt München hat in den vergangenen Jahren bereits eigene Hilfeleistungen für die Überlebenden erbracht. Auch der Freistaat Bayern hat die Betroffenen und Hinterbliebenen schon 1980 unbürokratisch mit einer Spende unterstützt. Zum 40. Jahrestag des rechtsextremistischen Anschlags wurde außerdem der Erinnerungsort in unmittelbarer Nähe zum Tatort der Öffentlichkeit übergeben.
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