Auftakt der Interkulturellen Woche

Ökumenischer Gottesdienst gedenkt Oktoberfest-Attentat

Kardinal Reinhard Marx betont anlässlich der Interkulturellen Woche die Rolle der Christen, die „zur Einheit der Menschen beitragen" müssten. Foto: bs/Archiv

Kardinal Reinhard Marx betont anlässlich der Interkulturellen Woche die Rolle der Christen, die „zur Einheit der Menschen beitragen" müssten. Foto: bs/Archiv

München · Der bundesweite Auftakt der Interkulturellen Woche wird in diesem Jahr am Sonntag, 27. September, in München begangen. Um 16 Uhr feiern in der Münchner Frauenkirche Kardinal Reinhard Marx (Erzbischof von München und Freising), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche Deutschlands) und Metropolit Augoustinos von Deutschland (Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz) einen ökumenischen Gottesdienst.

München gedenkt den Opfern des Attentats 1980
Erinnern an die Anschlags-Opfer eines National-Sozialisten am Oktoberfest 1980
Am 26. September 1980 starben zwölf Menschen am Haupteingang auf dem Oktoberfest durch eine Bombe, 211 Menschen wurden zum Teil schwerst verletzt

Zentraler Bestandteil ist das Gedenken an die Opfer des Oktoberfes-Attentats. Kardinal Reinhard Marx betont anlässlich der Interkulturellen Woche die Rolle der Christen, die „zur Einheit der Menschen beitragen und gegen Spaltung, Misstrauen und das Leid anderer angehen“, müssten: „Wir dürfen niemals wegsehen, wenn Angehörige anderer Kulturen, Religionen und Nationalitäten benachteiligt oder verfolgt werden.“

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm stellt klar, die Interkulturelle Woche wolle „menschenfeindlicher Gewalt, wie sie in dem rechtsradikal motivierten Oktoberfestattentat in so schrecklicher Weise zum Ausdruck gekommen ist, das positive Bild eines Zusammenlebens entgegensetzen, in dem die Unterschiedlichkeit der Kulturen nicht Anlass zu Hass und Abwertung des Fremden ist, sondern Grundlage für wechselseitiges Kennenlernen.“ Metropolit Augoustinos mahnt, 40 Jahre nach dem Oktoberfest-Attentat sei man „noch nicht am Ziel des Weges angekommen, einer Gesellschaft nämlich, die es versteht, ohne Diskriminierung, Rassismus und Fremdenhass zu leben. Dafür beten wir, daran arbeiten wir!“

Kunstwerk zum Oktoberfest-Attentat

Bei dem rechtsextremen Terroranschlag am Haupteingang des Oktoberfests in München am 26. September 1980 war eine selbstgebaute Bombe explodiert. 13 Menschen, darunter der Attentäter, wurden getötet und 213 verletzt, 68 davon schwer. Der Anschlag gilt als schwerster Terrorakt der deutschen Nachkriegsgeschichte.

Im Rahmen des Gottesdienstes wird ein Kunstwerk des Münchner Künstler-Ehepaars Anna und Andreas Eichlinger präsentiert, das sich mit dem Attentat auseinandersetzt und als Mahnmal konzipiert ist. Künftig soll das Werk für Aktionen zum Gedenken an Opfer von rechtem Terror bundesweit verliehen werden.

Das Ehepaar Eichlinger sowie ein Opfer des Oktoberfest-Attentats werden bei dem Gottesdienst anwesend sein. Der Gottesdienst wird live übertragen unter erzbistum-muenchen.de/stream

Artikel vom 25.09.2020
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