Abschied von einem großen Sozialdemokraten

München · Zum Tod von Hans-Jochen Vogel

Schon 2013 unterstützte mich Hans-Jochen Vogel bei meinem 1. Wahlkampf im Münchner Norden. Foto: Privat

Schon 2013 unterstützte mich Hans-Jochen Vogel bei meinem 1. Wahlkampf im Münchner Norden. Foto: Privat

München · Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger! Ende Juli erreichte uns die traurige Nachricht, dass Hans-Jochen Vogel verstorben ist. Die vielen Nachrufe und Beileidsbekundungen von Prominenten und PolitikerInnen über Parteigrenzen hinweg, die sein Lebenswerk würdigen, zeigen die Größe, die Hans-Jochen Vogel als Politiker, als Sozialdemokrat und als Mensch innehatte. Vor allem München ist untrennbar mit seinen Leistungen verbunden.

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Hans-Jochen Vogel wurde am 2. Februar 1926 in Göttingen als Sohn eines Privatdozenten geboren. Er studierte Jura in Marburg, promovierte und wurde 1950 Rechtsreferent des Stadtrats von München. Mit 34 Jahren wurde er zum Oberbürgermeister von München gewählt, das damals jüngste Stadtoberhaupt einer deutschen Großstadt. Wie kein anderer prägte er das Stadtbild Münchens, nicht umsonst wurde er immer wieder als „Architekt des modernen Münchens“ bezeichnet.

Er holte die Olympischen Spiele 1972 nach München, weihte die Fußgängerzone ein und bereitete den Weg für den Bau des S- und U-Bahn-Netzes. Aber auch Schulen, Krankenhäuser und Infrastruktur wurden erheblich ausgebaut und er hat sich für den Bau eines NS-Dokumentationszentrums eingesetzt. 1972 wechselte er in die Bundespolitik, zunächst als Bundesminister für Raumordnung und Städtebau, danach als Justizminister und hat als Bundestagsabgeordneter lange Jahre den Münchner Norden vertreten. Später führte er die SPD-Bundestagsfraktion und 1987 übernahm er den Parteivorsitz von Willy Brandt. Das Gemeinwohl und gesellschaftlicher Zusammenhalt waren Richtschnur seines Handelns. So setzte er in der Verfassungskommission durch, dass Umweltschutz und Frauenförderung als Staatsziele und das Verbot von Diskriminierung von Behinderten darin verankert wurden.

Sein Herzensthema war die Schaffung eines sozialen Bodenrechts, das er schon in seiner Zeit als Oberbürgermeister von München gefordert hatte und weshalb er heute als Visionär gilt. Seine Forderungen, Bodenspekulation zu bekämpfen und Wertsteigerungen bei Grund und Boden der Allgemeinheit zukommen zu lassen, haben an Aktualität nichts verloren. Hans-Jochen Vogel, der sich bis zuletzt für dieses Thema starkgemacht hat, hinterlässt uns damit auch eine Aufgabe als Vermächtnis für die Politik der Gegenwart.

Ich bin dankbar, dass ich Hans-Jochen Vogel persönlich kennenlernen durfte. Mit seinem Anstand, seiner Kompetenz und politischen Leidenschaft ist er für mich ein großes Vorbild und ich es ist mir eine Ehre, nun seinen Wahlkreis im Deutschen Bundestag zu vertreten.

Mein Bürgerbüro ist derzeit nur per Mail zu erreichen. Gerne sende ich Ihnen auch regelmäßig meinen Newsletter zu (einfach eine Mail an: florian.post.ma03@bundestag.de).

Ihr Bundestagsabgeordneter für den Münchner Norden
Florian Post

Artikel vom 11.08.2020
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